Dieser Spieltag dürfte als vorbildlich in die Annalen des Schachklub Bad Homburg eingehen: Praktisch alle gemeldeten Spieler sagten zu - und das Beste war, dass dieses schon 2-3 Wochen vorher feststand. Die Ergebnisse danken es:
1. Mannschaft, Verbandsliga Süd: Beim Heimspiel gegen Griesheim II wurden unangenehme Erinnerungen an das Vorjahr wach, als der Schachklub nur knapp einer hohen Niederlage entkam. Nun, an diesem Tag lief es gegen den Tabellenführer aus Darmstadt deutlich besser - am Ende stand sogar ein hoher 6:2 Kantersieg zu Buche.
Es begann mit einem Paukenschlag, als Mannschaftsführer Jochen Ellrich schon früh eine Figur opferte, diese aber bald mit Zinsen zurückbekam. Das fällige Endspiel mit Dame und etlichen Bauern gegen 2 Türme war dann nur noch Routine, 1:0! Den nächsten Punkt machte Richard Kaiser noch deutlich vor der Zeitkontrolle, der damit souverän seinen dritten Sieg in Folge einfuhr. Nach den Remisen von Dirk Schneider und Manfred Kühlmeyer fiel der nächste Sieg an Brett 5, wo Egon Biondic mit entscheidendem Vorteil aus den Verwicklungen der Zeitnot herauskam. Zeitgleich remisierte auch Walter Schmidt erneut glücklich.
Damit war der Kampf schon sicher gewonnen, so dass Ryhor Isserman in unklarer Stellung ebenfalls Remis anbieten konnte. Den Schlußpunkt setzte dann noch der wiedererstarkte Ingo Hanemann, der nach 75 Zügen seine stets überlegene Position glatt zu einem Sieg führte. (W.S.)
2. Mannschaft, Bezirksoberliga: Die Spitzenbegegnung des vierten Wettkampftages fand in der Bad Homburger Schacharena im Vereinshaus Gonzenheim zwischem der verlustpunktfreien zweiten Mannschaft des SK Bad Homburg und dem Drittplazierten aus Frankfurt-Bornheim statt.
Die zweite Mannschaft trat praktisch in Bestbesetzung an und so ging es auch gleich zur Sache. Recht schnell hatte Hellmuth Lebermann seinen Gegner mit einem Standardopfer auf f7 überlistet. Als er dann aber über seinen nächsten Zug (9. h4!, andere verlockende Züge wie Ld3+, Df7+ oder d4 sind deutlich schwächer, siehe Diagramm) ca. 1 Stunde nachdachte, kamen bei den Kiebitzen schon Gerüchte auf, dass er den scheinbar so offensichtlichen Gewinn nicht finden würde. Dabei war es aber gar nicht so einfach und Hellmuth rechnete nur sauber den Gewinnweg aus. Eine sehr schöne Leistung!
Ramat Faqiry wollte dem am achten Brett nicht nachstehen und zwang seinen Gegner kurz danach zur Aufgabe. Mit einer sicheren 2:0-Führung erlaubte Gerald Braunberger seinem Gegner das einzige Gastgeschenk an diesem Nachmittag, was zum zwischenzeitlichen 2½:½ führte.
Mit solch einer Führung spielt es sich gut und Wolfgang Hettler verwandelte seinen Vorteil zum 3½:½. Sehr unter Druck stand Dr. Novak am Spitzenbrett. Doch als sein Gegner den Schlusspunkt der Partie mit einem Schönheitspreis kombinieren wollte, was es der Heimspieler, der den vollen Punkt einfuhr.
Somit 4½:½ und der erste Vorsitzende Jürgen Roser zeigte, dass er auch Schach spielen kann (5½:½). Mit unnachahmlicher Routine, wie es nur einer kann, der schon seit mehr als 60 Jahren am Schachbrett sitzt, führte Theo Fischer am zweiten Brett seine Partie zum Erfolg, bevor sich Günter Hornys Gegner am siebten Brett auch entschloss, die seit längerer Zeit miserabel stehende Partie aufzugeben.
Damit endete das Match des Zweit- mit dem Drittplatzierten mit einem extrem hohen 7½:½, ein Ergebnis, das sehr selten vorkommt.
Somit kommt es am 20. Januar in Frankfurt zum wahrscheinlch vorentscheidenden Duell zwischen den verlustpunktfreien zweiten Mannschaften der Schachfreunde aus Frankfurt und Bad Homburg. Der Kartenvorverkauf ist inzwischen angelaufen. Busse für Schlachtenbummler werden nach Bedarf zur Verfügung gestellt. (G.H.)
3. Mannschaft, Bezirksklasse: Die dritte Mannschaft spielte gegen Bad Nauheim 4, eine Mannschaft mit vielen Jugendlichen und sprunghaften Leistungssteigerungen. Aber wir hatten einen guten Start: wie schon so oft spielte Julius Kühn seinen Gegner schnell an die Wand. 1:0. Helmut Desor mußte vorzeitig weg und gab in überlegener Stellung mit Qualitätsvorteil remis.
Inzwischen hatten auch Paul Lenhart und Matthias Siegmann überlegene Stellungen erreicht und konnten noch lange vor der Zeitkontrolle den vollen Punkt einfahren. Für Matthias war es bereits der vierte Sieg in Folge!
Weniger gut lief es für Wilfrid Vogel. Der Gegner übernahm schrittweise die Initiative und entschied die Partie für sich. Also 3,5:1,5 bei der Zeitkontrolle.
Otto Reimer spielte wie immer mit haarsträubender Zeitnot, es war aber sein Gegner, der im 40. Zug übersah, wie man eine Figur gewinnt. Dann siegte die Routine und wir hatten den Kampf gewonnen. Frank Hoffmann und Oliver Simon kämpften noch lange, kamen aber über ein Remis nicht hinaus.
Mit dem 5,5 Punkten aus dieser Runde liegen wir auf dem 2. Platz und kämpfen in der nächsten Runde gegen den Tabellenführer Oberursel. (W.V.)
4. Mannschaft, Kreisliga: Die vierte Mannschaft unterlag ebenfalls beim SC Bad Nauheim mit 2:4. Trotz der Niederlage besonders erfreulich: Die Nachwuchsspieler Marco Rolf und Jonas Lenz konnten ihre Partien gewinnen. Dagegen gingen die alten Hasen Joachim Petry, Frank Müller und Rainer Berg leider leer aus. (J.P.)