Die Hoffnungen auf einen ruhigen Spieltag zerstoben rasch, als die Ausfallbilanz der gemeldeten Spieler bekannt wurde. Das traurige Negativergebnis des ersten Spieltags wurde noch getoppt: 20 Ausfälle.
Erstmals seit vielen Jahren konnte eine Mannschaft nicht antreten: Bad Homburg 2 gab den Kampf gegen Bad Vilbel kampflos auf.
1. Mannschaft, Verbandsliga Süd: Zwar mit 2 Ersatzleuten, aber ohne größere Aufstellungsprobleme, reiste die 1. Mannschaft ohne Punktverlust zum bisher ohne Punktgewinn gebliebenen Springer Bad König an den südlichsten Zipfel Hessens. Eine klare Sache, sollte man meinen, zumal auch der Gastgeber nicht aus dem Vollen schöpfen konnte. Aber man war auch gewarnt: Im Vorjahr hatte Bad Homburg nur mit viel Glück gewonnen und so gingen die Kurstädter sehr konzentriert zu Werke.
Den schnellsten Erfolg feierte Ramat Faqiry mit einem glatten Sieg gegen einen überforderten Gegner. Wolfgang Hettler und Dirk Schneider, hier war der größte Vorteil bereits Geschichte, gaben Ihre Partien remis, da an den anderen Brettern ebenfalls Vorteile sichtbar waren.
Aber es wurde doch noch einmal spannend: Ingo Hanemann wollte trotz soliden Mehrbauern das Endspiel vermeiden - und geriet mit Abseits stehender Dame in einen tödlichen Mattangriff. Auch bei Richard Kaiser verdunkelte sich das Bild immer mehr, so dass der Sieg von Mannschaftsführer Volker Novak nach strategisch überlegenem Spiel am Damenflügel schon nötig war, um nicht zu viel Spannung aufkommen zu lassen. Nach einem Remis von Walter Schmidt gelang Ryhor Isserman der Big Point: In nebenstehender Stellung zog er 35. Sd5!, worauf Schwarz nach 35. ... Sxd5 36. Txg7 den Bauern durchlaufen ließ.
In der Tat konnte Richard Kaiser seine Partie nicht mehr halten - und so kam es zu einem knappen, aber mehr als verdienten 4½:3½-Sieg für Bad Homburg.
Bad Homburg führt damit die Tabelle vor dem Nachbarverein Oberursel II an, der sich im Spitzenspiel der Liga knapp gegen Griesheim (DA) durchsetzte. Offenbar ist in dieser Partie aber noch ein Protestfall zu verhandeln, so dass noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. (W.S.)
2. Mannschaft, Bezirksoberliga: Die zweite Mannschaft verlor kampflos gegen Bad Vilbel
3. Mannschaft, Bezirksklasse: Frankfurter TV II - Bad Homburg III 3 : 5. Nachdem es urlaubs- und krankheitsbedingt Absagen hagelte, konnte die dritte Mannschaft mit lediglich 6 Spielern gegen die Schachabteilung des TV Frankfurt antreten und stand somit von Beginn an unter Erfolgsdruck.
Hellmuth Lebermann hatte seinen Gegner schon in der Eröffnung erheblich unter Druck gesetzt und es dauerte auch nicht lange, bis die gegnerische Verteidung wegen Überlastung gänzlich zusammenbrach. Wenig Kampfeswillen zeigte Otto Reimers Gegner, der in nahezu ausgeglichener Mittelspiel-Stellung, zur Verwunderung aller, plötzlich seine Partie aufgab.
Einen Zeitnot-Krimi konnte man an Brett 4 verfolgen, an dem Julius Kühn seine Gegnerin bereits in der Eröffnung zum intensiven Nachdenken brachte, die daraufhin einen Großteil ihrer Bedenkzeit verbrauchte. 3 Minuten für 20 Züge bis zur Zeitkontrolle, erwiesen sich als zu wenig und somit fiel das Blättchen in sowieso schon hoffnungsloser Stellung und bescherte den dritten Punkte für die Kurstädter.
Paul Lenhart hatte es in seiner Partie mit einer Sizilianischen Verteidung zu tun, in der er von Beginn an das Heft in der Hand hatte und die er am Ende mit einem sehenswerten taktischen Mannöver zu seinen Gunsten entschied. Zum Mannschaftssieg fehlte nun nur noch ein Remis aus den letzten beiden noch ausstehenden Partien. Kay Latta hatte zu diesem Zeitpunkt eine ausgeglichene Stellung, während sich Matthias Siegmann einen Mehrbauern erspielt hatte, den er im anschliessenden Turmendspiel sicher zum Partiegewinn verwerten konnte. Kurze Zeit später musste sich Kay Latta nach zähem Kampf doch noch geschlagen geben.
Am Gesamtsieg für die Dritte Mannschaft des SK änderte das jedoch nichts mehr, die trotz Unterzahl eine gute Moral bewies und letztendlich verdient gewann. (M.S.)
4. Mannschaft, Kreisliga: Die vierte Mannschaft holte ein verdientes Remis gegen Bad Nauheim V. Rainer Berg gewann kampflos, ehe Marco Rolf ein Remis und Benjamin Kilb einen ganzen Punkt beisteuerte. Frank Müller rundete den Erfolg ebenfalls mit einem Remis ab.