1. Mannschaft, Hessenliga:
An diesem Spieltag war der Kasseler SK (dieser Bericht aus deren Sicht) im Kurhaus zu Gast - die stärkste und wohl auch jüngste Mannschaft der Liga. Leider fielen auf Bad Homburger Seite ein Stamm- und beide Ersatzspieler aus beruflichen und familiären Gründen aus, so dass dem Schachklub angesichts des wichtigen Spitzenspiels der Reserve nichts anderes übrigblieb, als mit 7 Spielern anzutreten.
Der Kampf stand aber auch unabhängig davon rasch unter Druck, denn an fast allen verbleibenden Brettern übernahm der Gast die Initiative. Mannschaftsführer Volker Novak hatte sogar mit einem natürlich aussehenden Zug einen Bauern eingestellt und musste auf ungleiche Läufer im Endspiel hoffen.
Richard Kaiser hatte von allen Kurstädtern vielleicht das schwerste Los: Er spielte gegen den 13jährigen Dennis Wagner, eines der größten Hessischen Talente und bereits Mitglied im DSB-Kader. Er kam mit Schwarz im Königsinder zu keinem aktiven Zug und musste in der Diagrammstellung hilflos mit ansehen, wie Weiß mit 1. Sb2 nebst 2. Sc4 die letzte Figur ins Gefecht warf.
Der einzige Hoffnungsschimmer für Bad Homburg stellte sich am Brett von Ralf Dunsbach ein. Sein Gegner hatte in einem verwickeltem Mittelspiel zunächst Dauerschach verschmäht und dann in der Diagrammstellung zu streng auf Gewinn gespielt. Er gewann einen Bauern am Königsflügel, aber plötzlich war es Ralfs Freibauer auf b5 der das Rennen machte.
Zusammen mit dem Remis von Ryhor Isserman stand es nach der Zeitkontrolle 1½:2½ für die Gäste aus Hessens Norden.
An allen 4 verbleibenen Brettern waren schwierige Endspiele entstanden. Überall kämpfte jedoch nur Kassel um den Sieg: keine Chance mehr für Bad Homburg, irgendwie noch einmal heran zu kommen. Und es kam, wie es kommen musste: Kassel setzte sich in den folgenden zwei Stunden an zwei Brettern durch, während Walter Schmidt und Ingo Hanemann das Remis gerade noch halten konnten.
Er hatte auch mal besser gestanden und holte nach wechselhaftem Verlauf noch ein Remis: Ingo Hanemann.
Nach exakt 6 Stunden ging der Kampf mit einem auch in dieser Höhe verdienten 2½:5½ verloren. Es war die dritte Niederlage in Folge für die erfolgsverwöhnte Mannschaft, allerdings auch gegen das Spitzentrio der starken Hessenliga.
Bad Homburg liegt derzeit mit 5:7 Punkte auf dem 7. Tabellenplatz. Kein Grund zur Trauer - jetzt müssen gegen die hinteren Tabellenplätze noch die nötigen Punkte her, um den Nichtabstieg auch technisch zu sicher zu stellen. Schon in 4 Wochen wartet allerdings das nächste Hessentalent: Jan-Christian Schröder vom SV Hofheim.
Die Einzelergebnisse:
SK Bad Homburg | Kassler SK | 2½ - 5½ | ||
FM Ryhor Isserman | 2246 | FM Uwe Kersten | 2292 | ½ - ½ |
Walter Schmidt | 2188 | FM Davor Maric | 2318 | ½ - ½ |
Richard Kaiser | 2137 | Dennis Wagner | 2218 | 0 - 1 |
FM Ralf Dunsbach | 2127 | Uwe Hänisch | 2145 | 1 - 0 |
Egon Merkle | 2113 | Benjamin Aslan | 2067 | - / + |
Ingo Hanemann | 2117 | Tobias Warnecke | 1981 | ½ - ½ |
Volker Novak | 2095 | Peter Lüchtemeier | 2070 | 0 - 1 |
Dirk Schneider | 1984 | Hannes Meyner | 2160 | 0 - 1 |
2. Mannschaft, Bezirksoberliga: Der Mannschaft um Thomas Mussler gelang mit dem nötigen Quentchen Glück ein 5½:2½ beim Aufstiegskonkurrenten in Bad Vilbel. Damit ist der Aufstieg so greifbar wie selten, allerdings müssen nun Pflichtsiege gegen das Tabellenmittelfeld her. Zum Bericht.
3. Mannschaft, Bezirksliga: Auch die dritte Mannschaft hatte beim TuS Makkabi Frankfurt eine Top-Mannschaft als Gegner und schlug sich erneut phänomenal: 4:4 das Endergebnis. Zum Bericht.
4. Mannschaft, Kreisliga: Die Jungs um Erhard Siegel setzten schon wieder einen drauf: Beim 6:0 gegen die TSG Nieder-Erlenbach ließen sie den deutlich ältern - aber eben auch schwächeren - Gegnern nicht den Hauch einer Chance. Zum Bericht.