Auch gestern früh hieß es wieder sehr zeitig Wettkampfbereitschaft herzustellen, denn bereits um 8:15 Uhr fragte der Schiedsrichter die Kinder wieder, "Schicken wir die Eltern endlich raus?". Wie ein perfekt einstudierter Chor schallte selbstredend eine vielstimmige Zustimmung durch den Turniersaal. Es ist seit ein paar Jahren bei der Hessenmeisterschaft üblich, dass die Kinder ihre Partien in Ruhe, also ohne argwöhnische Blicke ihrer Unterstützer und Fans, spielen dürfen. Aus meiner Sicht eine sehr sinnvolle Entscheidung, auch wenn es für die mitfiebernden Eltern ohne Einblick ins Geschehen auch nicht ganz einfach ist. Aber die Interessen der Kinder haben natürlich Vorrang. In den ersten 5 Runden durften die Eltern und Betreuer nach einer 15-minütigen Sperrfrist zumindest auch wieder in einen abgegrenzten Besucherbereich des Turniersaal eintreten wo man zumindest etwas sehen konnte.
Vor der Runde sind die Eltern als Betreuer noch erlaubt. Dann aber: "Schicken wir die Eltern raus?".
Vielen Spielerinnen und Spielern merkte man heute durchaus an das die letzten beiden Tage bereits einige Kraft gekostet haben. Mein Empfinden war beispielsweise, dass heute deutlich weniger wirklich lange Partien gespielt worden sind. Wobei unsere Bad Homburger Mädels immer wieder mal mit zu den letzten Spielerinnen im Turniersaal gehörten. Das habt ihr wirklich gut gemacht, schön die Bedenkzeit ausnutzen!
Leider hat sich Caissa heute wohl eher anderen Vereinen zugewidmet, denn es sprang leider nur noch ein einziges Remis für die Spielerinnen des SK Bad Homburg in der letzten Runde heraus. Damit belegten Fenja und Margarita die Plätze 12 und 15 in der Mädchenwertung. Herzlichen Glückwunsch euch beiden! Für euer jeweils erstes U10-Jahr mit Dreifachrunden pro Tag bei langer Bedenkzeit und Mitschreibepflicht ist das ein solides Ergebnis auf dem sich aufbauen lässt.
Der Unterschied zur U8 in der Spielstärke ist allerdings auch deutlich zu spüren. Den Titelkampf haben übrigens in einem wirklich spannenden Finale die drei ersten der Setzliste unter sich ausgemacht, wobei Richard Bethke vom SC Gelnhausen der neue Hessenmeister U10 ist. Herzlichen Glückwunsch an Richard und natürlich auch an die Platzierten!
Margarita Tychyna eifert jetzt ihrer Schwester nach, die ab heute in der U12 antritt.
Ähnliches Bild bei den Mädchen, auch dort haben die ersten beiden der Setzliste die ersten beiden Plätze belegt, die neue Hessenmeisterin U14 vom SC Turm Breuberg heißt Esma Memtimin. Herzlichen Glückwunsch auch dir Esma und den Platzierten! Viel Glück den Hessenvertretern auf der diesjährigen DM!
Bei der Siegerehrung sind zudem noch die neuen Blitzmeister U10 geehrt worden, es gab Urkunden und Preise für jeden Teilnehmer und Sonderpreis für die die verschiedenen sonstigen Aktionen des Wochenendes (z.B. schönste Namensschilder und Ostereier).
Vor der Heimfahrt haben die Kinder noch schnell Adressen mit neu gefundenen Freund(inn)en getauscht und schon mal über ein Wiedersehen bei den nächsten Turnierteilnahmen philosophiert. Mit wem man auch gesprochen hat, es hieß immer nur "Bis zum nächsten Mal!".
Fenja mit Jugendbetreuer Matthias Siegmann nach der Siegerehrung.
Die Meinung ist wirklich eindeutig, das engagierte Team von der Hessischen Schachjugend macht hier wirklich eine wahnsinnig gute Arbeit und lässt das Zentrale Lager zu einem tollen Erlebnis für alle Kinder werden, da wundert es nicht das die Quote der Wiederholungstäter so hoch ist. Jedem schachbegeistertem Kind und den Eltern können die hessische U8 im Advent und die U10 vor Ostern können uneingeschränkt empfohlen werden. Egal wie die Spielstärke ist, der Spaßfaktor ist sehr hoch und man sammelt wertvolle schachliche Erfahrungen!
Ab heute starten dann die hessischen Meisterschaften der älteren Altersklassen und mit Katerina Torgashov als amtierende U14-Bezirksmeiterin startet eine Bad Homburgerin mit etwas mehr Ambitionen als unsere beiden tapferen U10-Kämpferinnen.
Viel Glück Katerina!
(J.G.)