Obwohl die Landesklasse für Bad Homburg schon gerettet war, ließ die zweite Mannschaft den nötigen Ernst nicht vermissen und trat mit zwei Reservespielern bei den Schachfreunden aus Gründau an, die sich mit dem SV Oberursel ein Kopf-an –Kopf-Rennen um den Aufstieg in die Verbandsliga liefern.
Für den Gegner war nicht nur der Mannschaftssieg notwendig, sondern man wollte sich auch möglichst viele Brettpunkte holen. Dies gelang in gewissem Rahmen durch einen 5½:2½-Erfolg.
Auftakt des Mannschaftskampfes gegen Gründau. Vorne schon vertieft: Helmut Heiming (l.) und Hellmuth Lebermann.
Alle Partien waren hart umkämpft und endeten nach mehr als 40 Zügen. Spitzenreiter war dabei Jan Goetz, der gegen seinen hochklassigen Gegner über lange Zeit seine Partie im Gleichgewicht halten konnte, bevor dann doch ein Bauer auf der Strecke blieb. Das sich daraus ergebende Turmendspiel mit drei sich gegenüber stehenden Bauern am Königsflügel und einem Freibauer auf der b-Linie zog sich eine Weile hin, bis nach einigem Taktieren ein Kampf von Dame gegen Turm übrig bliebt, den der Gründauer Spieler nach etwa 90 Zügen für sich entscheiden konnte.
Zum Scheitern verurteilt war Hellmuth Lebermanns Vorgehen am Topbrett, als er versuchte, am Damenflügel den Gegner einzuschnüren. Dieser konnte das Vorhaben geschickt abblocken und gleichzeitig im Zentrum Aktivitäten entwickeln, was zum Qualität- und späteren Partieverlust führte.
An Brett 3 leistete sich Paul Lenhart ein grobes Versehen in der Eröffnung, was ihn eine Figur kostete. Im Laufe des weiten Spiels revanchierte sich dessen Gegner durch Übersehen einer Springergabel, was für diesen aber ohne Konsequenzen blieb, da sich zwischenzeitlich auch Mehrbauern für dessen späteren Partiegewinn angesammelt hatten.
Helmut Heiming hatte sich der Katalanischen Eröffnung zu erwehren. Mit gewohnt stoischer Ruhe und Konzentration konnte er die gegnerischen Aktionen unterbinden, was zwar am Ende einen Bauern kostete, der aber nicht zu einem Sieg verwertbar war. Also Remis.
Ein glückliches Händchen gegen die Caro-Kann-Verteidigung hatte Otto Reimer. Geschickt agierte er am Damenflügel mit seinen Bauern, von denen sich einer bis auf a7 durchkämpfen konnte und damit den späteren Partiegewinn vorbereitete.
Karl-Heinz Frühling (r.) versuchte lange, noch einen vollen Punkt zu holen - aber es reichte nicht.
Einem vehement auf Sieg spielenden Gegner sah sich Günter Horny gegenüber, doch konnte er dessen Angriffsbemühungen neutralisieren und um den 40ten Zug herum eine leicht bessere Stellung erreichen. Dies reichte allerdings nicht für einen vollen Punkt und bedeutete für ihn das sechste Remis in dieser Spielzeit.
Theo Fischer gewann in der Eröffnung die Qualität, dafür ging aber die Initiative auf dessen Gegner über. Nachdem er lange Zeit auf Gewinn stand, kippte schlussendlich doch dessen Stellung und der erhoffte Partiegewinn war Geschichte.
Redlich mühte sich Karl-Heinz Frühling, jedoch gelang es dem Gegner immer wieder, dessen Drohungen zu neutralisierten. Gekämpft wurde dann bis zur letzten Patrone und dem friedlichen Ausgang der Partie. (G.H.)
Die Einzelergebnisse:
SK Gründau | SK Bad Homburg II | 5,5-2,5 | ||
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Schulte,Marius | 2095 | Lebermann,Hellmuth | 1879 | 1-0 |
Felczer,Kevin | 2166 | Goetz,Jan | 1828 | 1-0 |
Meier,Lars | 2043 | Lenhart,Paul | 1889 | 1-0 |
Bialas,Bernhard | 2037 | Heiming,Helmut, Dr. | 1859 | ½-½ |
Schlößner,Henrik | 1888 | Reimer,Otto | 1843 | 0-1 |
Simon,Carlo | 1809 | Horny,Günter | 1838 | ½-½ |
Neukirchner,Pascal | 1953 | Fischer,Theo | 1935 | 1-0 |
Tautz,Hendrik | 1666 | Frühling,Karl-Heinz, Dr. | 1947 | ½-½ |