Die 3. Mannschaft der Kurstädter empfing am 4. Spieltag der Bezirksliga die Gäste von Niederrad I. Während Bad Homburg drei Stammspieler ersetzen musste trat Niederrad fast in Meldebesetzung an.
Noch vor der ersten Zeitkontrolle geriet Günter Wulf unter Druck, nachdem sein Gegner nach einem Abtausch mit der Dame zurücknahm und so eine unangenehme Initiative entwickelte, die er kurze Zeit später zum Partiegewinn nutzte.
Olaf Winter stand immer etwas besser, aber nie zwingend, musste jedoch alles richtig machen, um das Gegenspiel zu neutralisieren. Schließlich willigte er in das zweite Remis-Angebot von Schwarz ein. Auch Helmut Desor erreichte eine Punkteteilung.
Ulrich Knupleschs Gegner verteidigte sich Sizilianisch mit dem üblichen Bauerntausch auf d4. In der Eröffnung spielte er u.a. Sf6, e6 und a6, während Ulrich nach Aufzug der Springer auf f3 und c3 und der Läufer auf e2 und e3 auf f4 angriff. Der Punkt d5 ist dann immer ein wichtiges Schlüsselfeld.
Im weiteren Verlauf gelang es ihm auf dieses Feld einen Springer zu platzieren, der den schwachen schwarzen Läufer auf e7 angriff. Der Gegner zog dann mit seiner Dame auf die eigene Grundlinie, um den Läufer zu decken und den Springer mit dem Läufer auf b7 anzugreifen, übersah aber, dass er dem Springer auf c7 eine Gabel auf zwei Schwerfiguren anbot, so gewann Weiß die Qualität. Im weiteren Verlauf verteidigte sich der Gegner zunächst zäh, erlaubte sich aber noch einen zweiten schweren Fehler, als er seinen Turm auf c5, gedeckt von einem gefesselten Bauern, aufstellte. Jener konnte sofort von der weißen Dame geschlagen werden und das Spiel war beendet.
Somit stand es zwischenzeitlich 2:2.
In der Diagrammstellung folgte bereits entscheidend 26. ... Le2 27. Te1 f3 28. g3 Dg4 nebst 29. ...Dh3, 30. ... Lh6 und matt.
Stephan Geyer bekam mit Weiß die Vorstoßvariante der französischen Verteidigung aufs Brett. Nach ausgeglichenem Mittelspiel wählte er eine leicht ungünstigere Abwicklung und sein Gegner bekam Oberwasser. Schließlich musste auch er seine Partie aufgeben und es kam zu einem Zwischenstand von 3:4 zu Ungunsten der Badestädter.
Die einzig noch verbleibende Partie spielte Matthias Siegmann, der ein geschlossenes Endspiel mit je einem verbliebenen Turm und einem starken Springer gegen einen schlechten gegnerischen Läufer auf dem Brett hatte. Mit einem Bauernopfer aktivierte seine Gegnerin ihren schlecht postierten Läufer und es schien, als könne sie die Stellung im Gleichgewicht halten.
Aufgrund des Rückstandes hatte Matthias bisher alle Remisangebote abgelehnt und suchte nach einem Weg, die ausgeglichene Partie doch noch zu gewinnen. Nach 5 Stunden Spielzeit war die Gegnerin offensichtlich mürbe gespielt und ihr unterlief eine kleine Unachtsamkeit, die Matthias ausnutzte, um in ein gewonnenes Endspiel abzuwickeln.
Somit war der nicht unverdiente Endstand von 4:4 hergestellt.
Die Einzelergebnisse:
Bad Homburg III | Niederräder TG | 4,0-4,0 | ||
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Lenhart, Paul | 1836 | Walda, Michael | 1886 | 0-1 |
Geyer, Stephan | 1668 | Taskor, Erkan | 1741 | 0-1 |
Winter, Olaf | 1625 | Mahler, Peter | 1601 | ½-½ |
Knuplesch, Ulrich | 1446 | Faulstich, Kurt | 1587 | 1-0 |
Ringel, Max | 1613 | Babl, Christian | 1414 | 1-0 |
Siegmann, Matthias | 1680 | Wich, Manuela | 1447 | 1-0 |
Desor, Helmut | 1488 | Tsakmakis, Stelios | ---- | ½-½ |
Wulf, Günter | 1608 | Suliman, Hafiz | ---- | 0-1 |