Bei der neu eingeführten Deutschen Schach Online Liga (DSOL) gab es für den SK Bad Homburg in der Auftaktsaison nicht viel zu holen.
246 gemeldete Mannschaften wurden in 8 Ligen aufgeteilt, wobei sich die Zusammensetzung der Ligen nach der Spielstärke der gemeldeten Mannschaften richtete. Der SK Bad Homburg mit einem Mannschafts-Rating von DWZ 1911 wurde entsprechend in Liga 3 - Gruppe D einsortiert. Gespielt wurden 7 Runden, jedes Team hatte 4 Spieler. Wir haben es trotz Reservespielern leider nicht immer geschafft, vollzählig anzutreten, sicher ein Handicap bei Vierer-Teams. Trotzdem einen großen Dank an das gesamte Team - inklusive der Nachmeldungen von Ramat und Walter waren folgende Spieler am Start:
| Nr. | Spieler | Rating | Pkt | Partien |
|---|---|---|---|---|
| 1 | Martin Ottmann | 2024 | 2 | 4 |
| 2 | Wolfram Schneider | 1975 | 0.5 | 5 |
| 3 | Dr. Karl-Heinz Frühling | 1901 | 0 | 2 |
| 4 | Wolfgang Hettler | 1745 | ||
| 5 | Ansgar Göbel | 1703 | 4 | 6 |
| 6 | Olaf Winter | 1641 | 0.5 | 3 |
| 7 | Jan Peter | 1307 | 2.5 | 4 |
| 8 | Ramat Faqiry | 1904 | ||
| 9 | Walter Schmidt | 2191 | 1.5 | 2 |
In 2 Partien gegen den SV Eutin und den MSA Zugzwang gelang ein Remis, die anderen Runden wurden z.T. unglücklich verloren - insgesamt ein Ergebnis, dass viel Verbesserungspotential hat, sofern der Deutsche Schachbund dieses Online Spielformat auch im nächsten Jahr wieder anbieten sollte.
Die Abschlußtabelle der 3. Liga Gruppe D:
| Mannschaft | Rating | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | Sp | MP | BP | SB | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 1. | TV Borken | 1973 | + | 1½ | 2½ | 2½ | 2 | 3 | 3 | 3 | 7 | 11 | 17½ | 32,5 |
| 2. | SVG CAISSA Kassel | 1957 | 2½ | + | ½ | 2½ | 0 | 3 | 2 | 2½ | 7 | 9 | 13 | 29,5 |
| 3. | SV Würselen | 1957 | 1½ | 3½ | + | 2 | 2 | 1 | 2½ | 2½ | 7 | 8 | 15 | 23,5 |
| 4. | SV Eutin | 1976 | 1½ | 1½ | 2 | + | 3 | 2½ | 2½ | 2 | 7 | 8 | 15 | 23 |
| 5. | SC Gambit Gusenburg | 1912 | 2 | 4 | 2 | 1 | + | 2 | 1 | 2½ | 7 | 7 | 14½ | 23,5 |
| 6. | MSA Zugzwang | 1935 | 1 | 1 | 3 | 1½ | 2 | + | 2½ | 2 | 7 | 6 | 13 | 17,5 |
| 7. | SK Vellmar | 1938 | 1 | 2 | 1½ | 1½ | 3 | 1½ | + | 2½ | 7 | 5 | 13 | 13,5 |
| 8. | SK Bad Homburg | 1911 | 1 | 1½ | 1½ | 2 | 1½ | 2 | 1½ | + | 7 | 2 | 11 | 7 |
Die beiden Erstplatzieren jeder Gruppe haben sich für das Viertelfinale qualifiziert - Glückwunsch an dieser Stelle an die Mannschaften des TV Borken und der SVG Caissa Kassel, die aus unserer Gruppe heraus sich für die Endrunde qualifizieren konnten. Die Viertelfinale werden ab dem 24.08. ausgespielt, die Spiele können über die DSOL Homepage live verfolgt werden.
Hier noch ein paar Eindrücke aus den Runden - wer die Spiele in Gänze nachspielen möchte, findet diese ebenfalls auf der DSOL Homepage
Runde 1: SV Eutin - SK Bad Homburg 2:2
Partie Brett 2: Heiden, Markus (1937) - Schneider, Wolfram (1975) 1:0
Wolfram mit den schwarzen Steinen hat sich den Gegner zurechtgelegt, insbesondere die beiden weißen Springer auf der Grundreihe machen keinen guten Eindruck:
Doch anstatt, dass Wolfram den Bauernsturm mit f5-f4 fortsetzt, und den Druck auf die beiden Bauern h3 und f3 erhöht, kann sich Weiß nach Ld7 und Tg2 etwas konsolidieren. Schwarz steht zwar immer noch sehr aktiv und bestimmt das Geschehen, aber der Durchbruch will nicht mehr gelingen und im späteren Spielverlauf dringt der Weiße mit seiner Dame über die Felder h5 und d8 entscheidend in die offene schwarze Königsstellung ein.
Runde 3: TV Borken - SK Bad Homburg 3:1
Partie Brett 3: Christian Farwick (1861) - Dr. Karl-Heinz Frühling (1901) 1:0
Weiss hat sich zwar einen Mehrbauern erkämpft, kommt aber in der Stellung nicht recht weiter.
Doch das nun folgende Damenopfer mit dem Zug DxSd5 ist ein glatter Verlustzug, scheinbar glaubt Weiss, die Dame über die Gabel Sxf6 zurück- und damit Materialgewinn
zu bekommen - leider folgt Karl-Heinz dieser Fehlkombination und schlägt mit Dxd5 zurück - das wäre bei regulärer Bedenkzeit sicher nicht passiert. Denn nach Bxd5 ist das Feld f6 durch Tc6 gedeckt.
Runde 4: SK Bad Homburg - MSA Zugzwang 2:2
Partie Brett 3: Ansgar Göbel (1703) - Paul Goriß (1299) 1:0
Mit nur 3 Spielern angetreten, konnte ich auf die Remis-Angebote meines Gegners in dieser eigentlich ausgeglichenen Partie nicht eingehen und hatte Glück, dass Schwarz das Matt-Netz nicht erkannt hat und stattdessen nach dem Zug g5 lieber einen Bauern mit Txh2 gewinnen wollte - das folgende Matt in 2 hätte durch h6 oder Tb8 verhindert werden können.
Runde 5: SVG Caissa Kassel - SK Bad Homburg 2.5 : 1.5
Partie Brett 4: Jan Peter (1307) - Philipp Mester (1346) 1:0
Dass es im Giuoco Pianissimo auch wild zugehen kann zeigt diese Partie. Anstelle mit Schwarz mit z.B. Sxb2 den (Matt)-angriff fortzusetzen, spielt Schwarz in der Stellung sofort Dg4+. Jan bleibt ruhig, nimmt mit Kxd3 eine Angriffsfigur aus dem Rennen und wickelt das folgende Endspiel nach weiteren Verwicklungen sehr souverän ab.
Wer möchte, kann hier die Partien der 3. Liga herunterladen:
Partien 3 Liga komplett
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Teilnahme des SK Bad Homburg an der DSOL viel Spaß gemacht hat - das Format hat sich nach anfänglichen leichten technischen Schwierigkeiten als spielbar erwiesen und man kann gespannt einer Neuauflage 2021 entgegensehen.