Für den Schachklub Bad Homburg ist die 2. Saison der Deutschen Schach Online Liga Geschichte! Zwar gibt es nach Ostern noch die Play-Offs, aber daran ist der Schachklub nicht mehr beteiligt.
Dennoch: Die Bilanz ist positiv. Selbstverständlich gilt das für die erste Mannschaft in der Liga 1A, die mit sich mit einem sensationellen 4. Platz vorzüglich platzierte, war sie doch nur als 32. Team gerade so in die 1. Liga gerutscht.
Der Paukenschlag aus der ersten Runde - ein sensationelles 2:2 gegen den hohen Favoriten SF Deizisau - hallt immer noch nach: In ihrer April-Ausgabe analysiert das die Zeitschrift Schach noch einmal den Sieg von Erwin Kaliski über GM Andreas Heimann.
Auch die 2. Mannschaft, die in Liga 10A einsortiert wurde, belegte mit 4 Punkten den 5. Platz. Das sollte durchaus als Erfolg gewertet werden, denn hier kamen alle Spieler gleichberechtigt zum Einsatz.
Ein besonderer Dank geht an die beiden engagierten Mannschaftsführer Ansgar Göbel und Jan Peter, die es immer schafften, alle Hürden am Spieltag zu lösen und die Aufstellungen pünktlich zu melden und zu starten. A propos Hürden: Die technischen Probleme waren in der zweiten Ausgabe der Online-Liga deutlich geringer - Chessbase lief ganz problemlos, wobei nur gelegentlich der relativ hohe Personaleinsatz der Hamburger Software-Schmiede zu spüren war, um auch die letzten technischen Probleme zu heilen.
Und es hat sich gegenüber der 1. Auflage noch etwas verändert: Die Bereitschaft der Schachgemeinde, sich auf das Event einzulassen, war ungleich höher als damals. Da sprechen nicht nur die fast verdoppelte Teilnehmerzahl insgesamt Bände, sondern auch die Anmeldezahlen der Bad Homburger. Letztlich war für die Mannschaftsführer an jedem der insgesamt 13 Spieltage die Frage "Wen wähle ich aus?" - und nicht "Wie bekomme ich 4 zusammen?"!
Je nachdem, wie lange die Pandemie noch dauert, kann es sein, dass es im Spätsommer erneut zu einer 3. Auflage der Liga kommt. In dem Fall sollten sich alle Vereine und Schachspieler dazu durchringen, diesem Experiment, dass dann ja keines mehr ist, zu folgen. Es lohnt sich: Im Gegensatz zum lauen Internet-Blitz endlich mal wieder das Herzklopfen bei angespannt ausgeführten Zügen zu spüren, endlich mal wieder länger über einen Zug nachzudenken.
Aber umgekehrt dürfte es die Online-Liga sehr schwer haben, sollte es bis zum Herbst das von allen erhoffte Zurück an die Bretter geben können. Das gleiche ist es nämlich doch nicht!