Nach den bisherigen Weihnachtsturnieren der U10 und U16 war der Schachklub noch am Mittwoch und Donnerstag in der U12 respektive der U14 unterwegs.
In der U12 gingen Justus, Danail, Martin, Anton und Till in der oberen Hälfte der Setzliste an den Start. Nach dem erwarteten Sieg in Runde 1 konnten sie als Underdogs ein 2:2 sowie einen knappen 2,5:1,5 Sieg holen, bis dann in Runde 4 ihr Lauf vom starken Team des Hamburger SK gestoppt wurde.
Das Ergebnis von 1:3 spiegelt allerdings keinesfalls den Spielverlauf wider. Die besten Chancen hatte Martin, der gegen Alissa Wartenberg (DWZ>1700 und Deutsche Meisterin 2020 in der U12w) mit Weiß starken Angriff hatte. In der Diagrammstellung folgte nun 23. Sg5 und der schwarze König fühlt sich sichtlich unwohl. Ganz einfach ist dann aber noch nicht und am Ende setzte sich doch die größere Routine durch. Anstelle von 23. Sg5 hätte es sogar noch einen stärkeren Zug gegeben, welchen? (Die Auflösung folgt am Ende). Nichtsdestotrotz war es eine sehr gute Partie von Martin, den stärkeren Trick habe ich beim Zusehen auch übersehen.
In den folgenden drei Runden kam leider etwas Pech dazu und so konnten nur noch zwei Mannschaftsunentschieden geholt werden. Damit schloss die U12-Mannschaft das Turnier mit 50% knapp unterhalb ihres Setzenlistenplatzes ab, hatte aber, wie die Sonnenborn-Berger Wertung zeigt, auch starke Gegner gehabt.
Am Donnerstag ging die U14 (Justus, Danail, Martin, Joe und Roy) vom hinteren Drittel der Setzliste aus ins Rennen. Während in der ersten Runde die Überraschung beim 1,5:2,5 nur knapp verfehlt wurde, folgten in Runde 2 und 3 zwei 3:1 Siege gegen favorisierte Mannschaften.
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Einen überzeugenden Sieg steuerte Justus bei, der mit Weiß in Runde 3 gegen Daniel James Chua (DWZ 1564 und Nr.2 der deutschen U8-Rangliste) einen Fehler in Eröffnung konsequent bestrafte. Der in der linken Diagrammstellung zuletzt gespielte Zug 6… b6 stellte sich nach 7.cxd5 nebst Lb5 und Da4 als sehr ungünstig heraus, da der schwarze Springer auf c6 nun ungedeckt ist. Schwarz fand nicht die beste Verteidigung und musste bereits im zehnten Zug eine Figur geben, da in der rechten Diagrammstellung der Springer aufgrund des weißen Läufers auf f4 nicht gut verteidigt werden kann.
Mit 5 Mannschaftspunkten in Nähe der Spitze liegend kamen in den nächsten zwei Runden noch stärkere Gegner, aber leider keine weiteren Überraschungen.
Einen hübschen Kurzsieg landete Danail in Runde 5 als sein Gegner in einer bekannten Variante im Zweispringerspiel in der Diagrammstellung nicht die einzige Verteidigung Sb4 fand, nach der es für Weiß trotz des gefährdeten schwarzen Königs nicht ganz einfach ist, Vorteil nachzuweisen.
In den Runden 6 und 7 folgten dann aber wieder zwei 2,5:1,5 Siege. Ein wichtiges Unentschieden steuert Justus in der letzten Runde bei.
In der Diagrammstellung hatte sein 300 DWZ-Punkte stärkerer Gegner mit Weiß soeben die Dame gegen zwei Türme gegeben. Aufgrund des Drucks auf der Grundreihe sähe es nun schlecht für Schwarz aus, wenn er nicht mit dem starken 34… Lxd4+ eine Figur gewinnen könnte. Als sich der Rauch verzogen hatte, war Schwarz mit Dame gegen Turm und Springer materiell im Vorteil, der eigene König war aber etwas wacklig. Da die Mannschaft aber bereits mit 2:1 führte, reichte ein Remis zum Mannschaftssieg, welches auch wenige Züge später durch eine Zugwiederholung besiegelt wurde.
Damit stand am Ende der 13. Platz unter 36 Mannschaften zu Buche, eine große Verbesserung zur Setzliste!
Detaillierte Ergebnisse und alle Partien zum Nachspielen finden sich hier für die U12 und hier für die U14.
Auflösung: Nach Lxh7+ kann der Läufer aufgrund der Springergabel nicht genommen werden, Kf8 verbietet sich wegen Ld6 und auf Kh8 folgt Dh4 und Schwarz ist dem Abzug ausgeliefert. (J.L.)