Wer im Vorfeld der Bezirksoberliga-Partie zwischen Brett vorm Kopp II und dem Schachklub Bad Homburg III die DWZ Listen studiert hatte, dem war klar, dass hier eigentlich nur der BvK als Sieger vom Platz gehen sollte. Aber es kam anders - beide Mannschaften konnten nicht in Meldebesetzung antreten - und so wurde es ein Spiel mit gleichverteilten Chancen, aber der Reihe nach.
Zunächst erspielten sich Karl-Heinz (mit Weiß) und Hellmuth (mit Schwarz) relativ schnelle Remis. Karl-Heinz hatte zwar eine verlockende Kombination auf dem Brett - die aber aufgrund eines Zwischenschachs seines Gegners wohl nach hinten losgegangen wäre. Spielstand 1:1.
Dann kam meine Partie zur Entscheidung - mein Gegner zog die ersten 20 Züge quasi ohne Bedenkzeit und dabei seinen Springer von b8 innerhalb der ersten 9 Züge sage und schreibe 5x, offensichtlich wusste er, was er tat - und so hatte ich mir nach 39 Zügen einen Minusbauern verdient - musste um das Remis kämpfen, um dann zu sehen, wie ich im 40. Zug einen Läufer geschenkt bekam und damit die Partie gewann. So richtig freuen konnte ich mich über diesen Sieg aufgrund des Spielverlaufs allerdings nicht, zumal mein Gegner während des Spielverlaufs ausgesprochen fair auf eine etwas unglückliche Spielsituation meinerseits reagiert hatte. (Glücklicher) Spielstand 2:1.
Anschließend einigten sich Wolfgang und sein Gegner auf Remis, wobei Wolfgang lange auf den richtigen Moment für ein Figurenopfer gewartet hatte, um den gegnerischen König in die Brett-Mitte zu lotsen - aber dieser wäre immer wieder entkommen. Spielstand 2,5:1,5.
Unser Neuzugang Felix konnte seine Partie mit den schwarzen Steinen sehr souverän gewinnen - die offenen Linien und gegnerische Grundreihe gehörten quasi seinen Türmen, die gemeinsam mit dem Läufer sich zwischen Königsangriff oder Materialgewinn entscheiden mussten. Genau andersherum war es in Christoph's Partie - sein Gegner (DWZ > 2.000) spielte sehr positionell, drückte am Damenflügel die weiße Stellung zusammen und konnte damit die Oberhand behalten. Spielstand 3,5:2,5.
Jetzt hing das Mannschaftsergebnis von den beiden letzten Partien - Leonie mit Weiss an Brett 7 und Pedro mit Schwarz an Brett 2 ab. Und beide Partien waren zu diesem Zeitpunkt so zweischneidig, dass jedes Ergebnis möglich gewesen wäre. Pedro sah sich 2 zusammenhängenden Freibauern am Damenflügel gegenüber, aber dank genügend Figuren auf dem Brett und einer geschickten Verteidigung konnte er das Remis erreichen, das uns das Unentschieden im Mannschaftskampf sicherte. Spielstand 4:3.
Die längste und nervenaufreibendste Partie des Tages war jedoch die von Leonie. Sie legte sich ihren Gegner, der lang rochiert hatte, am Damenflügel zurecht, während dieser mit voller Kraft den Königsflügel erstürmte. Ein beidseitiger Kampf auf die Könige also, der zwischendurch für Leonie klar gewonnen aussah, da sie mit einer schönen Kombination einen Turm gewinnen konnte.
Nur leider waren da die verbleibende Zeit auf der Uhr von Leonie (1 Minute + Inkrement für ca. 20 Züge) und das Angriffsspiel des Gegners, das mit Dame und verbleibenden Turm an Schärfe gewann. Am Ende musste sich Leonie dann leider geschlagen geben. Spielstand 4:4
Die Einzelergebnisse:
Brett vorm Kopp II | Bad Homburg III | 4,0;4,0 | ||
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Günther,Peter | 2074 | Pichl,Christoph | 1756 | 1:0 |
Bagatsch,Thomas | 1953 | Miyake,Pedro | 1737 | ½:½ |
Knott,Benno | 1857 | Göbel,Ansgar | 1737 | 0:1 |
Geiß,Ernst | 1804 | Gebauer,Wolfgang | 1764 | ½:½ |
zur Megede,Detlef,Dr. | 1689 | Frühling,Karl-Heinz,Dr. | 1850 | ½:½ |
Rauscher,Joachim | 1620 | Lebermann,Hellmuth | 1796 | ½:½ |
Schneider,Till | 1575 | Rotärmel,Leonie | 1540 | 1:0 |
Simonovic,Aleksandar | 1429 | Schneider,Felix | 1622 | 0:1 |