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Hessenliga: Pflichtsieg erkämpft

Es war wohl ein Rekord für den Schachklub Bad Homburg: Mit einem DWZ-Schnitt von 2143 in einer Achtermannschaft empfing die nominell stärkste jemals angetretene Mannschaft die Aufsteiger vom SK Langen.

Die Gäste waren in der 2. Runde der Hessenliga gegen die völlig unregelmäßig antretende (und daher als ärgerlich empfundene) Korbacher GM-Truppe unter die Räder gekommen, aber zu unterschätzen waren sie nicht. Dennoch: auf dem Papier war Bad Homburg der hohe Favorit.


Favorit oder nicht: "Die Wahrheit ist auf dem Platz!"

Die Eröffnungsphase zeigte mehrheitlich Vorteile für die Kurstädter, und schon bald war definitiv klar, dass der Sieg von Edelreservist Egon Merkle nur eine Frage der Zeit sein würde (die Diagrammstellung ist möglicherweise nur näherungsweise korrekt: Schwarz zog 12. ... Sf8 und kam nicht mehr aus den Löchern...).

Auch Ralf Dunsbach konnte zunächst seiner überlegen geführten Eröffnung aus seiner Meisterschaftspartie gegen Oliver Annen folgen. Allerdings sind Hessenligisten doch ein bißchen härter - und so war der Sieg kein Selbstläufer. Dazu später mehr.

Die Krise dann in der 4. Spielstunde: Ryhor Isserman, der zwischenzeitlich bedenklich gestanden hatte, konterte seinen Gegner noch aus und gewann als zweiter. Dafür unterlag der nicht ganz fitte Alexander Haucke in Zeitnot ohne relevante Gegenchancen bekommen zu haben, während Ingo Hanemann remisierte.

Beim Stand von 2½-1½ für Bad Homburg entglitt nun Walter Schmidt seine bis dahin gut geführte Partie gegen den Youngster Tim Niklas Bingert: In Zeitnot wurde die Stellung taktisch, überraschend schnell schwierig und die jugendliche Blitzroutine ließ dem Kurstädter keine Chance mehr: Ausgleich bei noch 3 laufenden Partien - und plötzlich schien der Sieg in weiter Ferne!


Einmal mehr holte Richard Kaiser die Kohlen aus dem Feuer!

Hier endlich - nach guter Eröffnung und mäßigem Mittelspiel - zeigte Ralf Dunsbach wieder Stärke, jetzt im Endspiel: Zwei Mehrbauern waren aus den Verwicklungen des Mittelspiels übrig geblieben und obwohl das schwierig zu verwerten schien, gelang dies dem Routinier sicher. Damit konnte auch Mannschaftsführer Volker Novak aus überlegener, aber undurchdringlicher Position remisieren und so mindestens das Mannschaftsremis sicherstellen.

Finale dann durch Richard Kaiser: Er hatte bereits eine wechselhafte Partie hinter sich, als sein erschöpfter Gegner auch noch das sicher geglaubte Remis verschenkte und bald danach zum 5:3-Sieg für Bad Homburg aufgab. (W.S.)

Die Einzelergebnisse:

SK Bad Homburg SK Langen 5,0 - 3,0
FM Ryhor Isserman  2270  Rolf Koopmann  2131  1 - 0
Walter Schmidt  2143  Tim Niklas Bingert  2101  0 - 1
Alexander Haucke  2174  Norbert Neumann  2021  0 - 1
FM Ralf Dunsbach  2129  Stefan Reisch  2084  1 - 0
Ingo Hanemann  2144  Günter Sachse  2061  ½ - ½
Richard Kaiser  2077  Reimund Ochmann  1943  1 - 0
Volker Novak  2076  Tom Cook  1903  ½ - ½
Egon Merkle  2135  Rudolf Burkhardt  1910  1 - 0