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GM van den Doel gewinnt RMO souverän

Es war ein souveräner Auftritt beim Rhein-Main-Open 2016: Großmeister Erik van den Doel aus den Niederlanden holte sich mit 6½ Punkten den Sieg mit einem Punkt Vorsprung. Im geschlagenen Feld landeten die anderen Großmeister Igor Khenkin und Leonid Milov, die sich in der Vergangenheit schon beide mehrfach in die Siegerlisten eingetragen hatten.


Großmeister Erik van den Doel (SG Porz) gewann das Turnier hochverdient.

Den Grundstein zum Sieg legte er in einer spektakulären Opferpartie gegen seinen Kollegen Leonid Milov. In der linken Diagrammstellung, die Milov mit Schwarz zuversichtlich und zügig aufs Brett gestellt hatte, versank der Niederländer lange ins Nachdenken und opferte dann die Dame auf Position: 12. d5?! 0-0-0 13. dxc6 Txd1 14. cxb7+ Kxb7 15. Tfxd1.

Sein großmeisterliches Gefühl sagte ihm, dass die schwarze Verteidigung angesichts des Läuferpaares und der Bauernschwächen schwer werden würde - und in der Tat: Milov wurde später in Zeitnot der Drohungen nicht mehr Herr: 26. La6 Tb4 27. Sxa5 Tb6 28. Sxc6 Lxc6 29. Txc6 Txb2 30. Ld3 und die weiße Initiative trug den Sieg davon.


Gruppenbild mit Großmeistern: Vereinsvorsitz Paul Lenhart (l.) und Oberbürgermeister Alexander Hetjes (r.) ehren die Sieger im A-Open.

Aus Hessischer Sicht sind der dritte Platz von Nachwuchstalent Peter Keller (Frankfurter TV) und starken Preisränge von Klaus Schmitzer (Bad Vilbeler Sfr.) und Thomas Henrich (SK Marburg) hervorzuheben.

Das B-Turnier wurde ebenfalls eine sichere Beute von Leszek Bajorski (SV Hofheim), der auch auf 6½ Punkte kam.

Auffallend hier aber der Auftritt des 10jährigen Dominik Laux (VSG Offenbach), der kurzfristig das Turnier mitspielte, weil er noch eine Performance von über 1600 brauchte, um zur Europameisterschaft fahren zu dürfen...

Ein klarer Fall von Unterforderung: er erzielte eine Leistungszahl von 1938 und die Art, wie, war schon beeindruckend.

In der Diagrammstellung wurde ausgerechnet der Bad Homburger Robert Neubauer ein Opfer. Die Stellung ist noch Theorie (11 Partien in der Megabase 2015) und natürlich wusste Schwarzspieler Dominik Laux das auch.

Blöd nur für Weiß, dass die Stellung bereits für ihn verloren ist. Er versuchte noch 10. Ld3, aber nach 10. ... Txe3 11. Lxf5 Sxd4 lag seine Stellung positionell völlig in Trümmern. Schwarz begann mit Nachdenken, ließ sich den Sieg aber nicht mehr nehmen!


Das Foto zur Partie: Dominik Laux (rechts) beginnt grade mit Nachdenken...


Siegerehrung für das B-Turnier.

Aus Bad Homburger Sicht ist an erfreulichem zu melden, dass der heimische Schachklub mit 19 Teilnehmer, also fast 10% der Teilnehmer, mit Abstand der meistvertretendste Verein war. Sportlich lief es nicht so gut: Kein einziger schaffte es in die zahlreich verfügbaren Preis- und Sonderpreisränge. Schade! Dennoch gab es auch hier Licht: Jonas Böhme überperformte gewaltig und dürfte mit einem Zugewinn von über 100 DWZ-Punkten sehr zufrieden sein!


Das Orgateam des Schachklub Bad Homburg. Vielen Dank an die zahlreichen Helfer, ohne die so ein Turnier nicht zu machen wäre:
Oberbürgermeister Alexander Hetjes, Günter Würzberger, Richard Kaiser, Walter Schmidt, Otto Reimer, Günter Horny, Paul Lenhart, Holger Bergmann, Roland Schmitt, Wolfgang Hettler (vlnr).