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8 auf einen Streich: Matthias Siegmann punktet im Mannschaftssimultan

Nach 2007 und 2008 fuhr auch heuer wieder eine Bad Homburger Abordnung zum bereits traditionellen Mannschaftssimultan des Deutschen Meisters Ooser Schachgesellschaft Baden-Baden 1922 e.V. In diesem Spektakel spielen 8 Stars abwechselnd einen Zug gegen eine Hundertschaft von Gegnern an ebensovielen Brettern. Dass das nicht einfach ist, erkennt man daran dass die Bad Homburger wieder Punkte holten - etwas, das im normalen Simultan gegen Elitespieler weit schwieriger ist.

Nachstehend ein Bericht von Matthias Siegmann.

Am Samstag, den 25.07.2009 veranstaltete der OSC Baden-Baden zum siebten Mal sein Mannschaftssimultan, bei dem die 1. Mannschaft des Schachclubs Baden-Baden, seines Zeichens frischgebackener Deutscher Mannschaftsmeister 2009, gegen 150 Gegner gleichzeitig antritt. Für den OSC traten u.a. GM Viswanathan Anand, GM Jan Gustafsson, GM Fabian Döttling, WGM Ketino Kachiani-Gersinska, WGM Ekaterina Borulya, Iamze Tammert, sowie IM Illya Mutschnik und IM Dr. Helmut Reefschläger an.


Drei der Stars (v.l.): Weltmeister Viswananthan Anand, Francisco Vallejo Pons (er spielte nicht) und Jan Gustafsson (Foto: Christian Bossert)

Eine kleine Delegation vom SK Bad Homburg war auch in diesem Jahr wieder am Start in Person von Frank Hoffmann, Jugendleiter Matthias Siegmann, sowie Gastspieler Michael Heidinger. Alle waren fest entschlossen, sich diesmal einen "Großmeisterskalp" zu holen.

Dementsprechend scharf wurde auch an den Brettern agiert. Michael Heidinger geriet allerdings bereits in der Eröffnung unter Druck, hielt sich aber als Nicht-Vereinsspieler wacker und leistete noch heftige Gegenwehr, bevor er sich schliesslich geschlagen gab.


Von links: Michael Heidinger, Frank Hoffmann und Matthias Siegmann.

Auch Matthias Siegmann, der mit Schwarz die Drachenvariante der sizilianischen Verteidigung gewählt hatte, wurde immer weiter in die Defensive gedrängt, konnte dann aber von einem Fehler profitieren und gleich zwei Bauern gewinnen. In unklarer Stellung, denn Weiß hatte als Kompensation weiterhin einen starken Angriff, bot er Remis an, das GM Jan Gustafsson nach kurzer Beurteilung der Stellung schliesslich annahm. (In der Diagrammstellung zog der OSC den schwachen Zug 26. b3, den Matthias mit 26. ... Lxb3 27. Sd1 Lxa2 und Remisangebot beantwortete.)

Zu diesem Zeitpunkt kämpfte Frank Hoffmann noch mit lediglich einem Minusbauern, zwischenzeitlich hatte es sogar schon schlechter ausgesehen, wie ein angeschossener Bär gegen die drohende Niederlage. Aufgrund der fehlerlosen Technik Anands & Co. musste es schliesslich in ein hoffnungsloses Bauernendspiel mit 2 Minusbauern abwickeln, worauf die Niederlage besiegelt war.

Insgesamt fanden 138 Teilnehmer den Weg in die Baden-Badener Trinkkuranlage im Kurpark, die der Veranstaltung einen stilvollen Rahmen gab . 102 Partien konnte der OSC für sich entscheiden, 25 Partien endeten Remis und lediglich 11 Partien wurden verloren.

Baden-Baden war auch in diesem Jahr, nicht zuletzt wegen des wunderbaren Sommerwetters und dem tollen Ambiente von Stadt und Kurpark, wieder eine Reise wert. Die Simultanveranstaltung war gut organisiert und man bekommt schliesslich nicht alle Tage die Möglichkeit, gleichzeitig gegen mehrere internationale Größen der Schachwelt anzutreten.