Nachdem der erste Kampf in Dietzenbach hoch verloren gegangen war, sollte diesmal ein Punktgewinn gegen die zweite Mannschaft von Bad Nauheim her. Die Voraussetzungen hierfür erschienen günstig, da die Mannschaft erstmals in gemeldeter Besetzung antreten konnte, wobei Bad Nauheim auch nur einen gemeldeten Spieler ersetzen musste.
Der Wettkampf wurde geruhsam angegangen und frühzeitig wurden von Peter Dertscheny, Günter Horny und Hellmuth Lebermann die Weißpartien in nicht ausgekämpften Stellungen Remis gegeben. Es tat sich lange Zeit nichts, bis Volker Novak am Spitzenbrett seine positionell geführte Partie mit Schwarz erfolgreich zum Abschluss bringen konnte und erstmals für eine beruhigende Führung sorgte.
Manfred Kühlmeyer gelang der erste Punkt, er legte damit den Grundstein für den sicheren Sieg.
In der Zwischenzeit hatte Walter Heil mit Schwarz ein Figurenopfer für Druckspiel gebracht und seinen Gegner damit so beschäftigt, dass dieser möglicherweise nicht die stärkste Fortsetzung fand und sich nach Abwehr der von ihm aufgestellten Mattdrohungen materiell im Nachteil wiederfand und bald die Partie aufgab. Ein schöner Erfolg für Walter, der nach langer Durststrecke endlich einmal das von ihm so sehr erhoffte Erfolgserlebnis genießen konnte.
Mit 3½ sicheren Punkten konnte Jonas Lenz seine Partie Remis geben und den ersten Mannschaftspunkt sichern. Gleichzeitig hatte Manfred Kühlmeyer seinen Gegener bei fast vollem Brett seit längerer Zeit in einer Druckstellung. Die Komplexität der Stellung und die sich verstärkende Zeitnot waren schlussendlich die Ursache dafür, dass der Gegner mit Materialnachteil kurz vor der Zeitüberschreitung aufgab.
Otto Reimer und sein Gegner kämpften unverdrossen die ganze Bedenkzeit aus.
Übrig blieb dann noch Otto Reimer. Dessen Gegner hatte sich umsichtig verteidigt und obwohl der Wettkampf bereits entschieden war, war dies kein Grund, sich gemütlich zurück zu lehnen und die Friedenspfeife zu rauchen. Mit einem Vorteil von 2 Bauern versuchte der Gegner, die Partie in für ihn günstiges Fahrwasser zu lotsen, was ihm nach knapp 6 Stunden Spielzeit auch gelungen war, ohne jedoch die Partie für sich entscheiden zu können. Irgendwann einmal hatten beide genug von der Partie und gaben sich die Hand.
Mit diesem ohne Partieverlust erzielten Mannschaftsieg (5½:2½) lassen sich die nächsten Kämpfe unverkrampft angehen. Mi der ersten Mannschaft der Schachfreunde 1921 aus Frankfurt wartet allerdings ein ganz heißer Kandidat für den Aufstieg. (G.H.)
Die Einzelergebnisse:
SK Bad Homburg II | SC Bad Nauheim II | 5,5 - 2,5 | ||
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Volker Novak | 2070 | Stephane Reinert | 1974 | 1 - 0 |
Peter Dertscheny | 1966 | Gerald Holzschuh | 2008 | ½ - ½ |
Manfred Kühlmeyer | 2067 | Helmut Francke | 1823 | 1 - 0 |
Hellmuth Lebermann | 1858 | Vladislav Kolker | 1882 | ½ - ½ |
Walter Heil | 1803 | Nedjeljko Busic | 1881 | 1 - 0 |
Otto Reimer | 1763 | Simon Baudrexel | 1908 | ½ - ½ |
Jonas Lenz | 1852 | Andrei Korchounov | 1834 | ½ - ½ |
Günter Horny | 1796 | Frank Bepperling | 1927 | ½ - ½ |