Die Chess-Classics in Mainz gehören jedes Jahr zu den Höhepunkten des europäischen Schachsommers. Hier trifft sich alles, was Rang und Namen hat und spielt in verschiedenen Variationen Schach. Sechs Tage lang hat Cheforganisator Hans-Walter Schmitt ein volles Programm bereitgestellt - für jeden etwas dabei!
Zunächst fand am ersten Tag ein Simultan gegen Vizeweltmeister, Schnelldenker und indischem Nationalheld Viswananthan Anand (der im übrigen erneut seinen Schnellschach-Weltermeister-Titel in Mainz verteidigte) statt. Zusammen mit 37 anderen Teilnehmern nahmen auch Gerald Braunberger, Ramat Faqiry und Wolfgang Hettler an diesem Schaukampf teil. Erwartungsgemäß holten sie keine Punkte, das wäre auch eine zu große Sensation gewesen. Aber es ist schon etwas ganz Besonderes, gegen solche Größen sein Können auszuprobieren.
Am Wochenende wurde es dann für Otto Reimer und Ramat Faqiry sportlich ernster: Sie vertraten die Farben des Schachklub Bad Homburg im größten und stärksten Schnellschach-Open der Welt. 632 Teilnehmer, darunter über 100 Titelträger, stritten im 13. Ordix-Open in 11 Runden klassischen Schnellschachs um ein beträchtliches Preisgeld.
Otto Reimer spielte in der ersten Hälfte ein starkes Turnier, ehe er dann in den Runden 7-9 eine "lange Rochade" kassierte und weit zurückfiel. Insgesamt erreichte er 4,5 Punkte aus 11 Partien und wird nicht ganz zufrieden sein. Ramat Faqiry dagegen holte nach anfangs schwächerem Start noch 5 Punkte gegen fast ausnahmslos weit höher eingestufte Gegner. Damit belegte er Platz sechs seiner Rating-Gruppe - ein großer Erfolg. Ramat zeigte damit, dass in Zukunft mit ihm zu rechnen sein wird, auch wenn es noch ein weiter Weg ist.
In jedem Fall sind solche Turniere - unterstützt durch das perfekte Ambiente und die optimale Präsentation in der Rheingold-Halle Mainz - ein Schacherlebnis, das man nicht so leicht vergisst.
Endergebnis Ordix-Open: http://www.chesstigers.de/ccm6_tournamentresult.php?kat=4&tournament=ordix&class=1&round=11.