In diesem Jahr traten bereits 6 Spieler des SK Bad Homburg die Reise zum Mannschaftssimultan des amtierenden Deutschen Meisters OSC Baden-Baden an.
Von links am Grübeln: Marco Rolf, Egon Merkle, P.B., Matthias Siegmann und Frank Hoffmann. Es fehlt Wilfrid Vogel, der fotografierte, aber unten noch zu seinen Bildern kommt...
Das tolle Ambiente der repräsentativen Spielstätte im Kurpark wurde durch das sonnige Wetter noch unterstrichen.
Der OSC Baden-Baden hatte mit WGM Ketino Kachiani-Gersinska, WGM Katja Borulya, WGM Iamze Tammert, GM Alexej Shirov, GM Jan Gustafsson, GM Sergej Movsesian , GM Fabian Döttling, GM Etienne Bacrot sowie GM Arkadij Naiditsch eine starke Mannschaft ins Rennen geschickt, die später sogar noch vom amtierenden Weltmeister Viswanathan Anand verstärkt wurde.
Von links, auch am Grübeln: Ketino Kachiani-Gersinski, Sergej Movsesian und natürlich Aushängeschild und Weltmeister Vishy Anand. 7 weitere Großmeister komplettierten die Gegnerschaft!
Frank Hoffmanns "Königsinder" wurde bereits in der Eröffnung überspielt, sodass er im Mittelspiel mit einer kompakten Verteidung zur Wehr setzen musste.
Wilfrid Vogel konnte bereits in der Eröffnung durch einen sehenswerten taktischen Schlag einen Bauern gewinnen, zu dem sich im Laufe der Partie ein weiterer hinzugesellte, sodass im späteren Endspiel GM Alexej Shirov frühzeitig aufgab.
Wilfrid Vogel hatte noch die Muße, vor seinem 14. ... Sxe3! die Stellung zu fotografieren. In der Tat eine starke Leistung, ...
Eine starke Leistung von Wilfrid Vogel, der seinem Ruf als Favoritenschrecks einmal mehr gerecht wurde und sich mit einem Skalp in Form eines schwarzen Anand-T-Shirts schmücken konnte.
... auf die er nach der Aufgabe von Weltklasse-Spieler Shirov zu Recht stolz ist.
Marco Rolf sorgte mit der Budapester Veteidigung für eine taktische Stellung auf dem Brett, bei der er anscheinend des besseren Überblick behielt und im Laufe der Partie die Qualität gewann, worauf er seinen Gegnern Remis bot, der es auch dankend annahm.
Statt eines Diagramms: Die Stellung, die Marco Rolf mit Schwarz zu Gewinnstellung und zu einem Remis führte!
Somit hatte die Bad Homburger Delegation bisher 1½ von 2 möglichen Punkten geholt. Egon Merkle spielte eine interessante Partie und hatte im Endspiel Remis-Chancen, entschloss sich aber leider für den falschen Weg und verlor unglücklich. Matthias Siegmann stand lange Zeit ausgeglichen, jedoch zog sich Zug um Zug die Schlinge immer enger, bis er in hoffnungsloser Zugzwangstellung aufgab.
P.B. spielte sehr zäh und verteidigte sich lange standhaft gegen die übermächtige Gegnerschaft, ehe er im 45. Zug schliesslich doch die Waffen strecken musste. Angesichts der Tatsache, dass P. noch nicht allzu lange Schach spielt, hat er sich wacker geschlagen.
Etienne Bacrot macht einen Zug bei Egon Merkle, der der Zukunft schon skeptisch entgegenschaut.
Einzig Frank Hoffmann spielte zu diesem Zeitpunkt noch und konnte im Mittelspiel etwas verlorenes Terrain zurückerobern. Im Endspiel siegte dann doch die Routine und brachte den OSC Baden-Baden durch eine Co-Produktion von Döttling/Shirov/Naiditsch auf die Siegerstrasse, sodass Frank die Waffen strecken musste.
Insgesamt nahmen 142 Teilnehmer am Simultan teil, von denen der OSC Baden-Baden 108 Partien gewinnen konnte, 22 remisierte und 12 verlor.
Alles in allem war es wieder eine sehr gelungene Veranstaltung in angenehmer Atmosphäre, bei der man Spitzenspieler hautnah erleben kann. (Bericht: Matthias Siegmann, Fotos: Wilfrid Vogel)
Viele Bilder auf der OSC-Seite
Bericht bei Chessbase (mit Bildern von Bad Homburgern!)
Berichte vom Mannschaftssimultan 2009, 2008 und 2007.