Nachdem die Dritte am letzten Spieltag etwas unglücklich beide Mannschaftspunkte abgeben musste und auf den 4. Tabellenplatz der Bezirksliga abgerutscht war, ging es heute darum, als klarer Favorit gegen den SC Matt im Park II dieser Rolle auch gerecht zu werden und nach Möglichkeit auch noch was für die Zweitwertung bei den Brettpunkten zu tun.
Das mit den Brettpunkten lief auch ganz gut an, bereits zum Startschuss hatten wir an den Brettern 2 und 8 einfache, weil kampflose, Punkte geschenkt bekommen. Dies galt es nun auszubauen.
Als erster schickte sich Helmut an Brett 6 an dies in Angriff zu nehmen. Nach gefühlten 2 Stunden Spieldauer hatte Helmut gerade das etwas ungenaue 31.Txb6 gespielt, doch anstatt sich mit 31. ... Sxb6 32. Dxc5+ Te7+ leichten Vorteil zu sichern, spielte der Gegner erst 31. ... Tc7, um dann direkt nach 32. Tc6 Da1 den Turm auf c7 einzustellen. Die Gewinnverwertung ließ sich der Gegner dann auch nicht mehr zeigen und so stand es 3:0.
Eine halbe Stunde später erhöhte Katerina sicher auf 3½:½, kurz darauf musste Adrian zwar seine Partie leider verloren geben, aber danach gab es nur noch eine Richtung.
Als nächster folgte Wolfgang: vielleicht konnte sein Gegner nach Wolfgang´s 35. ... Lg7 auf leichten Vorteil durch höhere Figurenaktivität und Raumvorteil plädieren, allerdings fand er nicht den richtigen Weg zur Vorteilsverwertung und öffnete mittels 36. h5 zur falschen Zeit die g-Linie.
Schwarz ließ sich nicht 2x bitten, um mittels 36. … gxh5 37. Sf6+Lxf6 38.gxf6 c5 39.Te5 Df3 40.Lh2 und Kh8 selber die Initiative zu ergreifen und auch hier bestand der Gegner nicht mehr darauf den Gewinnweg gezeigt zu bekommen.
Bei Theo wusste ich wie so oft nicht so recht, wie ich die Stellung zu bewerten hatte, es sah immer alles klar und logisch aus, er hatte sich immensen Raumvorteil am Damenflügel erarbeitet, die gegnerische Initiative am Königsflügel hatte immer im Griff, seine Figuren schienen besser miteinander zu kommunizieren, insofern eigentlich alles im Lot.
Dann ging auf einmal kurz nach der Zeitkontrolle alles ganz schnell, nach 42. Kd1 Dg5 43. Sxe6 De3 und 44.De2 sowie Dxe2+!! realisierte Weiß auf einmal, dass der schwarze Springer nach dem Damentausch über g3 verheerendes Unheil anrichten würde und gab lieber auf.
Otto Reimer auch in der Mannschaft auf Erfolgskurs.
Zu guter Letzt kämpfte Otto noch am Spitzenbrett. Nachdem die Stellung lange Zeit im absoluten Ausgleichsbereich lag, wollte Weiß es mit der Brechstange versuchen und opferte in der Diagrammstellung mittels 25.Sxe5 inkorrekterweise seinen Springer und überschätzte wohl den sich daraus ergebenden Königsangriff.
Otto ließ diesen nämlich gar nicht erst entstehen, verteidigte sich erst umsichtig bevor er dazu überging seinerseits vorsichtig die Initiative am Damenflügel zu übernehmen und ein paar ungenaue Züge seines Gegenübers in Zeitnot führten zu einer klaren Gewinnstellung nach 38. … Txa2+, doch noch bevor sich der König dem Schachgebot entziehen konnte „fiel das Plättchen“ und der 2. Tabellenplatz war erobert.
Bereits in 2 Wochen kommt es am 6. Spieltag zur Spitzenpaarung gegen den punktgleichen Tabellendritten. Dann wird sich zeigen ob wir in diesem Jahr Aufstiegsphantasien entwickeln dürfen. (J.G.)
Dass Zeitnotschlachten stets einen besonderen Reiz haben ist auf dem Foto, aufgenommen unmittelbar vor der Zeitüberschreitung, gut zu sehen.
Die Einzelergebnisse:
SK Bad Homburg III | SC Matt im Park II | 6,5-1,5 | ||
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Reimer,Otto | 1791 | Wilke,Jörg | 1795 | 1-0 |
Diener,Carolin Valeria | 1623 | Kühnel,Marcus | 1776 | +/- |
Hettler,Wolfgang | 1804 | Stärke,Karsten | 1821 | 1-0 |
Torgashov,Katerina | 1526 | Weber,Frank | 1615 | ½-½ |
Fischer,Theo | 1923 | Jeß,Geralf | 1598 | 1-0 |
Heiming,Helmut, Dr. | 1870 | Schmitt,Herbert | 1572 | 1-0 |
Cipca,Adrian | 1658 | Ickert,Bernd | 1585 | 0-1 |
Wulf,Günter | 1597 | Lemki,Randolf | 1411 | +/- |