In den vergangenen Jahren (z.B. letztes Jahr) liefen die Partien gegen die Sfr Bad Vilbel auf Augenhöhe, und so konnte diesmal davon ausgegangen, dass es die gegen die ohne ihren Spitzenspieler auflaufenden Gäste kein unangenehmer Nachmittag würde.
Doch die Dinge liefen komplett gegen Bad Homburg und man stand am Ende mit einer in dieser Höhe nicht zu erwartenden 2:6-Niederlage da.
Als alles im Wettkampf noch recht freundlich aussah, bot Günter Horny seinem Gegner, der Holländisch spielte, ein Remis an, das dieser nach kurzem Nachdenken annahm.
Großzügige Platzverhältnisse im Kurhaus: Bad Homburg II war mit Bad Vilbel alleine zu Hause.
Danach änderten sich jedoch in rascher Reihenfolge die Verhältnisse an den einzelnen Brettern. Jan Goetz sah sich dem Sperrfeuer des gegnerischen Läuferpaars ausgesetzt und Paul Lenhart hatte weniger aus der Eröffnung rausgeholt als sein Gegner. Nichts schien bei Otto Reimer, bei Walter Heil und bei Karl-Heinz Frühling entschieden. Dabei hatte Helmut Heiming eine passable Stellung, was hoffen ließ.
Relativ schnell kippten dann sechs der noch sieben zu spielenden Partien. Paul Lenhart hatte einem Bauerndurchbruch des Gegners im Zentrum wenig entgegen zu setzen und musste als Erster aufgeben. Ihm folgte Helmut Heiming, der seinem Gegner eine willkommene Konterchance anbot, die dieser auch dankend ausnutzte.
Ein zwischenzeitlicher Lichtblick war der Sieg am Spitzenbrett von Ramat Faqiry, der seinen Gegner nie zur Entfaltung kommen lassen und in der Diagrammstellung mit 17. ... Dg6! schon zur Beute griff. Weiß hatte keine Wahl und gab zunächste einen Bauern: 18. h4 Lxc2 19. h5 Df6 20. Kxc2 Dxf4. Noch war die Partie im Gange, aber nach diesem ersten Bauerngewinn spielte Ramat Faqiry konsequent ohne Risiko zu Ende. Ein schöner Punkt.
Dazu kam ein weiterer halber Punkt durch Walter Heil, als die ausgereizte Stellung Remis gegeben wurde.
Unerwartet hatte Otto Reimer einen Blackout, der ihm eine Figur und damit die Partie kostete und Jan Goetz musste kurz darauf infolge des durch das gegnerische Läuferpaar in seiner Stellung angerichteten Schadens aufgeben.
Karlheinz Frühling (l.) lehnte ein Remisangebot seines vor allem im Fernschach erfahrenen Gegners ab - musste dies aber bereuen.
Einzig und fast zwei Stunden kämpfte nun Karl-Heinz Frühling gegen den aktuellen Deutschen Fernschachmeister vergeblich um ein Remis, nachdem er in der Frühphase der Partie etwas zu optimistisch einen Bauern gab und niemals Kompensation hierfür erhielt.
Alles in allem eine bittere Niederlage, die den Kampf gegen den Abstieg nicht einfacher werden lässt. Anders in der vorangegangenen Saison muss mit mindestens zwei Absteigern gerechnet werden und die kommenden Mannschaftskämpfe werden richtungsweisend in dieser Beziehung sein. (G.H.)
Die Einzelergebnisse:
SK Bad Homburg II | Bad Vilbeler Sfr. | 2,0-6,0 | ||
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Faqiry,Ramat | 1959 | Dittenberger,Thomas | 1955 | 1-0 |
Goetz,Jan | 1828 | Eiglsperger,Martin | 2017 | 0-1 |
Lenhart,Paul | 1889 | Smit,Josip | 1885 | 0-1 |
Heiming,Helmut, Dr. | 1859 | Keßler,Sören Sebastian | 1905 | 0-1 |
Reimer,Otto | 1843 | Büscher,Henrik, Dr. | 1933 | 0-1 |
Horny,Günter | 1838 | Schmidt,Heinz-Dieter | 1891 | ½-½ |
Heil,Walter | 1785 | Löffler,Hartwig | 1873 | ½-½ |
Frühling,Karl-Heinz, Dr. | 1947 | Kruschinski,Dirk | 1846 | 0-1 |