Bad Homburg. Zum Jahresbeginn hatte die erste Mannschaft des Schachklub Bad Homburg den Tabellenletzten aus Maintal zu Gast. Gleich mit der Aufstellung wurde klar, warum die Gäste bisher trotz ordentlicher Papierform so schlecht abschnitten: Sie traten nur zu fünft an und diskutierten vor Ort gar über ein kampfloses 0:8. Es kam dann aber dennoch zum Spiel - und rasch zeigte sich aus Maintaler Sicht, dass auch an den verbliebenen Brettern wenig zu holen sein würde. Walter Schmidt, Ersatzmann Otto Reimer sowie Ingo Hanemann hatten Ihre Gegner souverän im Griff und ließen nichts anbrennen. Mit dem 5:0 Zwischenstand konnte Dirk Schneider seine Position beruhigt remis geben. Auch Wolfgang Hettlers Niederlage - er spielte etwas ohne die nötige Fortune - konnte man problemlos zum 6,5 : 1,5 Sieg verschmerzen.
Die erste Mannschaft führt weiterhin mit 1 Punkt Vorsprung - es scheint sich ein echtes Saisonfinale am letzten Spieltag gegen die Schachfreunde Frankfurt anzubahnen.
Einen Sieg bitter nötig hatte die zweite Mannschaft des Schachklubs Bad Homburg im Abstiegskampf der Bezirksoberliga gegen die sich ebenfalls in den hinteren Regionen der Tabelle aufhaltenden Schachfreunde aus Nieder-Eschbach. Von der Papierform war ein Sieg zu erwarten, denn die zweite Mannschaft musste nur einen Spieler nach oben abgeben und konnte sich am hinteren Brett mit Wilfried Vogel verstärken. Zudem liegt der DWZ-Schnitt doch beträchtlich über dem des Gegners, was einen klaren Sieg erhoffen liess. Schnell kehrte Ernüchterung ein, denn man sah sich bereits zu Beginn mit einem kampflosen Verlust konfrontiert, da Oliver Simon am siebten Brett unerwartet nicht zur Verfügung stand. Eigentlich sollte es dann immer noch reichen, doch ein Blick auf die noch laufenden Partien verhieß zu diesem Zeitpunkt wenig Gutes. Ramat Faqiry erzielte dann an Brett 6 doch den Ausgleich in einer Angriffspartie, da sich sein Gegner recht passiv verhielt, und Wilfried Vogel konnte in einem Holländer am 8. Brett auf 2:1 erhöhen, da er nach beiderseitigen Opfern und Gegenopfern zwar mit 2 Bauern weniger dastand, die Position vom Gegner aber nicht gehalten werden konnte. Am ersten Brett konnte Theo Fischer sich gegen den risikolosen Aufbau seines Gegners nicht durchsetzen und musste sich mit einem Remis begnügen. Gleichfalls in ein Rem is einwilligen musste am vierten Brett Günter Horny, der mit dem Franzosen seines nominell deutlich unterlegenen Gegners überhaupt nicht klar kam, keinen Vorteil trotz des Läufer- gegen das Springerpaar erreichen konnte und das Remis akzeptieren musste, was den 3:2-Zwischenstand bedeutete. In den drei noch laufenden Partien hatte sich Gerald Braunberger am zweiten Brett eine verheissungsvolle Angriffsstellung im Sizilianer aufgebaut, Hellmuth Lebermanns Partie am dritten Brett war fast schon zum Remis zementiert und Norbert Waleschkowski verlor durch leichtfertiges Spiel seinen klaren Eröffnungsvorteil und&nb sp;mußte in eine Stellung mit Remistendenz einwilligen. Gerald Braunberger kam mit seinem Angriff nicht durch, befand sich materiell im Nachteil und musste schließlich das Handtuch werfen, womit der Wettkampf ausgeglichen war. Die Annahme eines doppelten Remisangebots bei den beiden dann noch laufenden Partien bedeutete den enttäuschenden 4:4 Endstand.
Die Mannschaft hat jetzt zwar 2 Punkte Vorsprung auf den vorletzten Platz, aber die Sorgen im Abstiegskampf wurden dadurch nur wenig geringer, insbesondere wenn man sich die Klasse der noch ausstehenden Gegner ansieht.
Zur 6. Runde (aufgrund einer spielfreien Runde und dem Mannschaftskampf gegen Bad Vilbel, die ihre Mannschaft zurückgezogen hatten, war dies effektiv für uns erst das vierte Spiel) mussten wir zu den Recken der SG Nordwest 1965 FFM II. Während diese auf dem vorletzten Platz mit lediglich 1-7 Punkten bisher wenig Glück hatten, reiste die SK Bad Homburg III ungeschlagen und in Bestbesetzung ins Titusforum. Bereits nach einer halben Stunde musste das erste Brett der Nordwestler die Segel streichen: 1-0 für Bad Homburg! Und das obwohl Matthias Siegmann nur etwas mehr als 5 Minuten Bedenkzeit verbraucht hatte. Danach fielen die Punkte wie die reifen Früchte: Das 2-0 besorgte Rainer Berg - unsere "Bank" an Brett 4. Für das 3-0 sorgte Frank Müller an Brett 5, der einen kostenlos angebotenen Springer einfach nicht ablehnen konnte. Die restlichen drei Partien sahen zu diesem Zeitpunkt jedoch deutlich weniger souverän aus: Während Frank Hoffmann bei Materialgleichgewicht in unklarer Stellung stand, mussten Fred Ellmer einem Minusbauern und Helmut Desor in der Spitze bis zu zwei Minusbauern hinterherlaufen. Nachdem Helmut Desors Gegner in einer für den Nordwestler leicht vorteilhaften Stewllung Remis anbot, welches Helmut Desor annahm, waren das 3,5-0,5 und damit der Sieg eingetütet. Der Mannschaftsführer der Nordwest II war über das nicht abgesprochene Remisangebot seines Schützlings beim Stand von 0-3 aus deren Sicht natürlich wenig erfreut. Fred Ellmer, der sich nach zwei kampflos gewonnenen Partien, seine Spielpremiere für die SK Bad Homburg III nicht verderben lassen wollte, kämpfte hart und konnte nach einem Abzugsschach die gegnerische Dame erobern, wozu es der Gegner allerdings nicht mehr kommen ließ. Während der erste Mannschaftspunkt für Bad Homburg am ersten Brett geholt wurde, kam der letzte Punkt der Mannschaft vom letzten Brett. Nach einer Kombination mit Bauerngewinn konnte Frank Hoffmann bei anschließendem Damentausch in ein für ihn vorteilhaftes Endspiel überleiten. Damit konnte er am Ende in seiner vierten Schwarzpartie dieser Saison den nach der DWZ spielstärksten Nordwestler bezwingen und damit auch den Endstand von 5,5-0,5 für die SK Bad Homburg III zementieren.
Da sich die direkten Konkurrenten um die Tabellenspitze an diesem Spieltag: Friedberg II und Bad Nauheim IV, im direkten Aufeinandertreffen mit einem 3-3 unentschieden trennten, steht die SK Bad Homburg III mit 8-0 Punkten auf dem ungeteilten ersten Platz.