1. Mannschaft, Verbandsliga Süd: In der Verbandsliga wird deutlich härteres Schach gespielt als noch eine Klasse tiefer. Das ist das Fazit der 5. Runde gegen Bad Nauheim.
Bad Homburg musste mit 2 Ersatzleuten antreten, wogegen die Gastgeber den Internationalen Meister Colin einsetzen. Dennoch hoffte man auf ein offenes Spiel. Nach 4 Stunden stand es aber schon 2:3 für Bad Nauheim: Nur Walter Schmidt konnte gewinnen, Jochen Ellrich und Wolfgang Hettler remisierten.
Leider sahen auch die übrigen Bretter nicht so richtig gut aus: Ingo Hanemann konnte zwar am Spitzenbrett gut auf Gewinn spielen, aber gefahrlos war das in Anbetracht der gegnerischen Freibauern auch nicht. Richard Kaiser und vor allem Ryhor Issermann (gegen den Internationalen Meister) standen nach langer Abwehrschlacht immer noch mit dem Rücken zur Wand.
Es kam dann aber noch dicker als befürchtet: Ryhor musste erwartungsgemäß die Segel streichen, aber auch Ingo Hanemann spielte bei noch reichlicher Bedenkzeit zu leichtsinnig - und übersah einen Trick des Gegners, der die Partie noch drehte. Daraufhin gab Geburtstagskind Richard Kaiser seine Partie zur 2,5 : 5,5 Niederlage remis.
Die erste Mannschaft liegt nach nunmehr 3 Niederlagen (davon aber 2 knapp und eigentlich unverdient) recht weit hinten. Und im nächsten Spiel hat Bad Homburg den Spitzenreiter Lorsch zu Gast. Vielleicht mit etwas mehr Glück.
2. Mannschaft, Bezirksoberliga: Schwer tat sich die 2. Mannschaft gegen die dritte Mannschaft des SV Gießen in der Bezirksoberliga, und das, obwohl alle 8 Bad Homburger ihren Gegnern DWZ-mäßig überlegen waren und Ramat Faqiry seine Partie an Brett 7 kampflos gewann. An Brett 1 unterlag Theo Fischer einem Gegner, der in dieser Saison bisher alle Partien gewonnen hat. Souverän gewann Dirk Schneider an Brett 2 und auch der Gegner von Gerald Braunberger hatte seinem Angriff wenig entgegen zu setzen. Unrund lief es bei Otto Reimer an Brett 4 - wie schon die gesamte Saison - doch Paul Lenhart führte an Brett 5 seinen Angriff gegen den Sizilianer seines Gegner effektiv und schnörkellos durch.
Zuvor hatte sich Oliver Simon an Brett 8 mit einem Opfer kräftig vertan, so dass es an Günter Horny an Brett 6 lag, seine Gewinnversuche aufzugeben und in das Remisangebot des Gegners einzuwilligen, wodurch der Wettkampf knapp mit 4,5 : 3,5 gewonnen war.
Will man in der nächsten Runde gegen Patzer Bornheim erfolgreich bestehen, muss etwas mehr Gas gegeben werden.
3. Mannschaft, Bezirksklasse: Als Tabellenführer empfingen wir am 5. Spieltag die nach Setzliste nominell zweitschwächste Mannschaft der Liga: SC Eschbach/USI III. Nachdem wir vor zwei Jahren durch eine Niederlage im letzten Mannschaftskampf gegen eben diese Eschbacher Mannschaft in die Kreisliga abgestiegen sind, hatten wir dieses Mal also einiges wieder gut zu machen.
Der Nachmittag fing auch gleich gut für uns an: Um Punkt 15.00 Uhr hatte Matthias Siegmann kampflos den ersten Punkt für uns eingefahren. Nur eine halbe Stunde später stand es bereits 2-0. Stefan Hartung hatte seinen Gegner nach einem tollen Angriff mit Figurengewinn im 32. Zug mattgesetzt.
Um 17.00 Uhr konnte auch Werner Hoffmann seiner Favoritenrolle gerecht werden und gewann überzeugend mit den schwarzen Steinen zum 3-0.
Danach lief allerdings nichts mehr zu sammen. Um 17.30 Uhr musste Rainer Berg als erstes die Segel streichen. Nachdem er zuvor ein aussichtsreiches Turmmanöver - was ihm zumindest das Remis hätte sichern müssen - zwar gesehen, aber am Ende doch für einen anderen Zug verworfen hatte, wurde seine Stellung einige Züge später unhaltbar. Weitere 20 Minuten später - um 17.50 Uhr - ging der zweite Punkt verloren: Fred Ellmer, der seit dem 15. Zug eine Figur weniger hatte, aber bis zum 50. Zug gegen seinen 1835-DWZ-Punkte starken Gegner verbissen weiterkämpfte, musste die Partie verloren geben.
Um 18.05 Uhr glich Eschbach dann erstmalig aus, als Frank Müller seine Stellung ebenfalls nicht mehr halten konnte. Er probierte zwar noch ein Figurenopfer, aber sein Gegner war schlau genug abzulehnen und damit den vollen Punkt für Eschbach einzufahren.
Gegen 18.25 Uhr ging dann eine der dramatischsten Partien zu Ende: Erhard Klein, der lange über einen Läufereinschlag auf h6 nachdachte, ihn schließlich wagte und danach eine eigentlich gewonnene Stellung erhielt, stellte in der Zeitnotphase eine Leichtfigur ein und ging danach mit wehenden Fahnen unter.
Die letzte laufende Partie des Tages wurde an Brett 1 ausgefochten. Wilfrid Vogel, der bereits ein Remisangebot seines Gegners ablehnen musste, stand nun unter dem Druck den ganzen Punkt holen zu müssen. Um der Mannschaft noch ein 4-4 und damit zumindest einen Mannschaftspunkt zu erkämpfen, warf er sein eigentlich sicheres Remis in die Wagschale und musste am Ende leider zu viel riskieren. Damit ging gegen 19.00 Uhr der letzte Punkt an Eschbach/Usingen und mit 3-5 leider auch der Mannschaftssieg.
Oh Fortuna, velut luna statu variabilis, semper crescis aut decrescis... Daher Kopf hoch: Das neben dem Können manchmal nötige Quentchen Glück kommt bestimmt zurück!
4. Mannschaft, Kreisklasse: Am diesem Sonntag mussten wir leider unsere zweite Niederlage hinnehmen.
Zuerst schien es gut zu laufen, Marco Rolf konnte seine Partie schnell gewinnen und auf allen anderen Brettern stand es nach der Eröffnung mindestens ausgeglichen. Benjamin Kilb unterschätzte leider einen Opferangriff seines Gegners und musste bald aufgeben, dafür gewann Felix Messer am 3.Brett.
Am fünften und am vierten Brett stand es zu diesem Zeitpunkt ausgeglichen, am ersten Brett konnte Julius Kühn sogar eine Figur gewinnen. Leider stellten sowohl Felix Biernot als auch Oliver Messer mit jeweils einem Mehrbauern einen Turm ein. Somit stand es 2:3.
Am ersten Brett hätte Julius (nachdem er ein Matt übersehen hatte) ein sicheres Remis gehabt, da er jedoch hätte gewinnen müssen, opferte er die Figur zurück und verlor das abschließende Bauernendspiel.
Dadurch verloren wir 2:4