1. Mannschaft, Verbandsliga Süd: Aus meist beruflichen Gründen "Ohne Vier" reiste die erste Mannschaft zum Schachforum Darmstadt. Für beide Mannschaften ging es eigentlich nur noch um die goldene Ananas, denn sie liegen jenseits von Gut und Böse. Dennoch wurde verbissen gekämpft und gerade die Ersatzbretter von Bad Homburg sollten gut dabei aussehen.
Rasch zeichnete sich ab, dass die Bad Homburger deutliche Vorteile auf der Uhr haben würden. Aber auf den Brettern verlief der Kampf nicht so einseitig. Den ersten Punkt holte Ersatzmann Matthias Siegmann in seinem ersten Verbandsliga-Spiel! Mit der Sizilianischen Verteidigung hatte er zunächst eine etwas gedrückte Stellung, aber nach und nach gelang es ihm, seine Figuren zu zentralisieren, während sein Gegner keinen Angriff fand. Nach einem Qualitätsgewinn war es nur noch eine Formsache, den Punkt nach Hause zu fahren. Anders bei Ingo Hanemann: Dessen Gegner fand schlagkräftige Opfer und siegte in großem Stil.
Beim Stand von 1:1 ging es in die Zeitnotphase, in der sich der hohe Zeitverbrauch der Gastgeber aus Darmstadt rächen sollte: Walter Schmidt konnte nach einem Rechenfehler nur noch auf die Zeit hoffen - und schaffte es nach schwachem Zeitnotspiel des Gegners noch, den Spieß umzudrehen. Ähnlich Ryhor Isserman am Spitzenbrett: Aus einem Minusbauer im eigentlich unkomplizierten Damenendspiel wurde ein Mehrbauer. Jochen Ellrich kam mit einem Remis, Eike Storck nach mutigem Spiel und heftigen Verwicklungen leider mit einer Verluststellung aus der Zeitnot.
Als sich der Rauch verzogen hatte, zeigte Ramat Faqiry, was in ihm steckt: Er hielt eine leicht schlechtere Stellung souverän zum 3:3-Zwischenstand remis, weil sich der von der Papierform her überlegene Gegner trotz Mehrbauern nicht befreien konnte.
Leider reichte der Vorteil von Ryhor Issermann aber nicht zum Sieg, und Otto Reimer musste nach über 6 Stunden auch seine Partie verloren geben.
Damit verliert Bad Homburg zum 3. Mal mit 3,5:4,5 und ist jetzt Drittletzter. Im nächsten Spiel wird man gegen Matt im Park versuchen, den Nichtabstieg auch rechnerisch perfekt zu machen - nur formal ist das noch ein Abstiegsduell.
2. Mannschaft, Bezirksoberliga: Weiterhin gut im Rennen um den Aufstieg liegt die zweite Mannschaft nach einem 5,5:2,5-Erfolg bei den Schachfreunden aus der Nordweststadt.
Schnell konnte Werner Hoffmann an Brett 8 seinen Gegner nach einem groben Versehen besiegen, dem sich an Brett 4 ein Remis von Günter Horny anschloss, der sich aus verdächtiger Stellung befreien konnte. Kurz danach hatte Paul Lenhart an Brett 5 seinen Gegner auskombiniert, doch Hellmuth Lebermann musste an Brett 2 gegen seinen nur noch mit wenigen Figuren operierenden Gegner aufgeben, als eigentlich die meisten der Ansicht waren, dass er den Remishafen erreichen könnte.
Es dauerte längere Zeit bis der Gegner von Wolfgang Hettler (Brett 6) mit einem Turm weniger ein Einsehen hatte und fast zeitgleich Gerald Braunbergers Gegner (Brett 3) an mangelnder Turnierhärte zugrunde ging.
Dr. Hermann Stolle zwang kurz danach seinen Gegner an Brett 7 ebenfalls zur Aufgabe, nachdem dieser seit längerer Zeit mit beträchtlich weniger Material weiterspielte. Theo Fischer gab als letzter seine Partie am Spitzenbrett auf, nachdem man in einem Springer-/Läuferendspiel ein Remis ebenfalls für möglich hielt.
In der nächsten Runde kommt es zum voraussichtlich die Meisterschaft entscheidenden Spitzenspiel gegen Bad Nauheim.
3. Mannschaft, Bezirksklasse: Am Sonntag musste die stark ersatzgeschwächte dritte Mannschaft des Bad Homburger Schachklubs zu Hause das Saisonfinale gegen Neu-Isenburg bestreiten. Von den gesetzten Spielern standen lediglich drei zur Verfügung und so mussten fünf Bretter anderweitig belegt werden. Leider gelang dies nur in vier Fällen, so dass am Sonntag bereits nach einer Stunde der kampflose Verlust an Brett sieben zum 1-0 für die Gäste aus Neu-Isenburg führte.
Danach ging es dann leider lawinenartig so weiter und die Schachfreunde Berg, Müller, Ellmer, Hoffmann und Balke - letzterer mit Schwarz gegen einen exotischen Orang-Utan (damit ist die Eröffnung gemeint, Anm. der Red.) - wurden von selbiger erfasst und begraben. Lediglich unser Spitzenbrett Oliver Simon konnte in Fischer-Manier - nach dem er seinen Gegner etwa 40 Minuten warten ließ - diesen mit einem Sizilianer zusammenschieben. Als es gegen 17.00 Uhr dann bereits 1-6 stand, profitierte Erhard Klein von einem Remisangebot seines nach Hause wollenden Gegners und so endete das Match schließlich 1,5-6,5.
Damit befindet sich die dritte Mannschaft auf dem vorletzten Platz der Bezirksklasse und muss hoffen, dass es diesmal nur einen Absteiger geben wird.
4. Mannschaft, Kreisklasse: Leider musste die vierte Mannschaft beim Rückspiel gegen den TV Frankfurt 1860 eine sehr unglückliche Niederlage hinnehmen.
Zuerst schien es gut zu laufen. Die Frankfurter konnten nur 4 Spieler aufbieten, so dass Marco Rolf und Julius Kühn kampflos gewannen. Tanmay Gautam spielte in der Eröffnung zu mutig, was seine Königsstellung zu sehr öffnete und so zu einer Niederlage führte. Oliver Messer hatte ins Enspiel abgewickelt, übersah aber leider eine Bauerngabel und musste danach aufgeben.
Beim Stand von 2:2 gelang es Benjamin Kilb leider nicht seinen entfernten Freibauern zu nutzen, die Partie wurde remis. Das entscheidende Spiel war nun das von Felix Messer am dritten Brett. Felix hatte einen schönen Königsangriff aufgezogen, der im schließlich zwei Mehrbauern im Turmendspiel bescherte. Er stand also klar auf Gewinn. Leider überschätzte er seine Stellung und opferte die zwei Bauern, worauf die Partie hätte remis enden müssen.
Durch einen Fehler seines Gegners bot sich jedoch noch einmal die Chance zum Gewinn. Nach drei Stunden anstrengendem Spiel nutzte Felix sie leider nicht, sondern übersah eine Mattdrohung seines Gegners.
Dadurch verlor die vierte Mannschaft das Spiel mit 2,5:3,5.