Mit einem erhöhten Preisfonds, deutlich besserem Ambiente im Kurhaus sowie vielen Extras lockten die Organisatoren des Rhein-Main-Opens insgesamt 128 Teilnehmer in die Kurstadt. Dies reicht quantitativ knapp an das Rekordjahr von 2004 heran, als zur ersten Bad Homburger Auflage des Turniers ein Spieler mehr anreiste.
Qualitativ hingegen ist ein deutlicher Sprung gelungen: mit 3 Groß-, 4 Internationalen und 4 Fide-Meistern streiten sich so viele Favoriten wie nie um den Sieger-Scheck in Höhe von 1.000 €.
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Die erste Runde führte, wie in allen Schweizer-System Turnieren, die Davids und die Goliaths zusammen. Im Schnitt betrug die DWZ-Differenz an jedem Brett 500 Punkte, was statistisch eine Performance von über 95% zugunsten der Favoriten erwarten lässt. Tatsächlich - es mag an der Unterschätzung der Gegner oder an Erstrundenmüdigkeit liegen - gehen typischerweise über 10% der Punkte an die Underdogs.
So auch hier. Mit Ramat Faqiry, Lukas Winterberg, Gaspare Marchese und Harry van der Stap holten 4 Spieler den Skalp ihres Gegners, obwohl sie scheinbar ohne Chancen waren.
Norbert Tominski, Johannes Ackermann, Herbert Schmid, Klaus Kohlweyer, Rainer Sallwey sowie Robin Höhler erzielten ein Remis. Herzlichen Glückwunsch.
Aus Bad Homburger Sicht ist natürlich der Schwarz-Sieg von Ramat Faqiry gegen Markus Kauch die Erfolgsmeldung des Tages. Er hatte früh einen Bauern verloren und musste sich arg strecken, um überhaupt etwas Kompensation zu erhalten. Aber dann griff sein Gegner etwas leichtsinnig nach dem zweiten Bauern - und lief damit in eine Falle, die eine Figur kostete. Er gab sofort auf.
In der nächsten Runde kann Jochen Ellrich gegen den Top-Favoriten Igor Khenkin versuchen, einen Großmeisterskalp an den Gürtel zu heften. Eventuell wird er aber auch zu Fischfutter verarbeitet... .