An diesem Freitag stand das Halbfinale im diesjährigen Vereinspokals auf dem Programm. Es kam zum Aufeinandertreffen von Otto Reimer gegen den hohen Favoriten Ryhor Isserman sowie zwischen den Mannschaftskollegen Walter Schmidt und Ingo Hanemann.
Ryhor Isserman riss mit Schwarz zwar rasch die Initiative an sich, kam dann aber offenbar nicht richtig weiter und verbrauchte viel Bedenkzeit. Diese Gelegenheit nutzte Otto Reimer zu einem Remis-Angebot, das fast unmittelbar akzeptiert wurde. In der fälligen Schnellpartie ließ Ryhor Isserman seinem Gegner dann aber keine Chance und zog sicher ins Halbfinale ein. Dennoch ist dies ein großer Erfolg für Otto Reimer, der gemäß Papierform als Underdog in die entscheidende Turnierphase ging.
Anders bei der zweiten Halbfinal-Paarung zwischen Walter Schmidt und Ingo Hanemann: Beide Spieler konnten sich realistische Hoffnungen auf einen Sieg machen. Es wurde auf Biegen und Brechen gekämpft und das Schlachtenglück wog nach einem Bauernopfer, einzügig zu- und ausgelassenen Gewinnen und diversen kleinen Kombinationen auch hin und her. Als Walter Schmidt kurz vor der Zeitkontrolle die Qualität gewann, wähnte er sich schon auf der Siegerstraße - aber das war eine krasse Fehleinschätzung!
Ingo Hanemann wies nämlich mit dem Damentausch nach, dass seine Bauernwalze enorme Kräfte freisetzen konnte und mit einem hübschen 2. Qualitätsopfer konstruierte er ein sehenswertes Finale.
Damit kommt es im Finale dieses starken Turniers zur würdigen Paarung zwischen Ryhor Isserman und Ingo Hanemann, wobei die Farben noch ausgelost werden müssen.
In der Vereinsmeisterschaft unterlag Marco Rolf nach wechselndem Materialverhältnissen einem zäh aufspielenden Helmut Desor, allerdings braucht er sich für diese beeindruckende Leistung nicht zu schämen. Julius Kühn und Wilfrid Vogel spielten Remis.
Schließlich wurden auch noch einige Partien im Chess960-Mehrkampf ausgetragen, was aber an der Gesamttabellensituation wenig änderte: Hier steht Richard Kaiser nach einem erneuten 7:0, dieses Mal gegen Matthias Siegmann, vor dem Gesamtsieg.