In der dritten Runde der Vereinsmeisterschaft kam es zum direkten Vergleich der beiden nominellen Favoriten Ryhor Isserman gegen Walter Schmidt. Letzterer bereitete sich gut vor und ließ sich absichtlich auf eine Spezialvariante von Ryhor Isserman ein. Aber der Schuss ging nach hinten los: Mit einfachen Mitteln verstärkte Ryhor Isserman ein eigentlich leicht besseres Endspiel und erzielte starken Druck. In nebenstehemden Diagramm ist eigentlich schon alles zu Ende: Mit 26. a6! hätte Isserman den Sack bereits zu machen können, denn offensichtlich scheitert 26. ... bxa6 an 27. b7 Ta7 28. Tc8+. Aber Isserman hatte keine gewinnbringende Fortsetzung auf 26. ... Sxb6 gefunden, und daher auf 26. a6 verzichtet. Allerdings gewinnt auch danach der Zwischenzug 27. Le3 glatt eine Figur.
Nach 26. Lc4? konnte Walter Schmidt sich noch einmal befreien und am Ende sogar aus einer Position der Stärke heraus remisieren.
Derweil gewann Ingo Hanemann relativ leicht gegen Neuzugang Mussler, nachdem er mit Schwarz im frühen Mittelspiel die Initiative übernommen hatte. Ein schwerer Kampf tobte auch am Tabellenende: Marco Rolf trieb den weißen König von Frank Hoffmann auf das unbequeme Feld e2, wo er allen Figuren im Weg rumstand. Aber dann zwang ihn ein ungenauer Zug zum Damentausch und im Endspiel stand Weiß schon wieder besser - ein Vorteil, den Frank Hoffmann sicher verwertete.
Jugendleiter Matthias Siegmann hatte gegen Adrian Cipca ein vorteilhaftes Endspiel auf dem Brett. Er beschloss, mit 36. Sxd5 einen Bauern einzusammeln, aber es zeigte sich, dass die schwarzen Figuren nach 36. ... Td7 37. Sb6 Td2+ 38. Kg3 h5! eine unangenehme Aktivität entfalteten, die bereits einer sorgfältigen Verteidigung bedurften. Da Matthias meinte, auf Gewinn zu stehen, entschloss er sich zu 39. h3 h4+ 40. Kh2 Ld3 41. Td4? (besser 41. Sc4), musste aber nach 41. ... Te3 bald aufgeben.
In der Gesamtwertung führen jetzt Ingo Hanemann und Walter Schmidt mit 2½ Punkten aus 3 Partien die Tabelle an, aber die großen Entscheidungen fallen erst noch...