1. Mannschaft, Verbandsliga Süd: Ein toller Erfolg gelang dem Schachklub Bad Homburg im Spitzenspiel der Liga beim letztjährigen Absteiger König Nied. Mit einem überaus deutlichen und verdienten 5½:2½ Sieg beraubte man den Gastgeber wohl die Meisterschaftschancen und blieb selbst an der Spitze. Gemeinsam mit Konkurrent und Nachbarverein Oberursel hat Bad Homburg nun schon 3 Punkte Vorsprung.
Das Match war bereits in der Eröffnung von extremen Zeitbedarf vieler Spieler geprägt, was dann auch später zu Zeitnotduellen führte, die aber überraschend nicht zu Verwerfungen im Partieablauf führten.
Ryhor Isserman investierte seine Bedenkzeit aber offensichtlich sehr sorgfältig. Gegen Oliver Uwira (beide Kontrahenten hatten vor der Partie 3 Punkte aus 3 Partien am Spitzenbrett der Liga) ging er einer Vorbereitung seines Gegners nicht aus dem Weg und setzte mutig früh alles auf eine Karte. Die undurchschaubare nebenstehende Stellung sagt eigentlich schon alles und auch Ryhor gab nach der Partie zu, nicht gewußt zu haben, wie er eigentlich steht. Nun, er stand besser und Uwira griff gemäß einer kurzen Analyse mit seinem 13. Zug fehl und stand dann bald vor dem Matt. Eine tolle Partie aus einem Guss des Bad Homburger Spitzenbretts, das stets wie eine Lokomotive den Rest der Mannschaft mit sich zieht! (Komplette Partie Isserman - Uwira zum Download (PGN))
Zu diesem Zeitpunkt hatten Richard Kaiser und Mannschaftsführer Volker Novak ihre Partien bereits überlegen zum Sieg geführt, so dass die Kurstädter mit Remisen von Manfred Kühlmeyer und Egon Biondic bereits deutlich mit 4:1 führten. Walter Schmidt profitierte in den letzten Minuten vor der Zeitkontrolle von einer Fehleinschätzung seines Gegners und erlangte mit einem Figurenopfer tödlichen Angriff. Ingo Hanemann gab dann seine Partie remis, aber leider konnte der 6 Stunden lang kämpfende Dirk Schneider seine Partie schlussendlich doch nicht halten und gestattete den Ehrentreffer. (W.S.)
2. Mannschaft, Bezirksoberliga: Ein Sieg war Pflicht an diesem Spieltag der Bezirksoberliga gegen Nordwest Frankfurt, wollte man nach der kampflosen Niederlage der dritten Runde nicht in den Abstiegsstrudel geraten.
Mit nur 3 gemeldeten Spielern konnte die Mannschaft antreten, doch auch der zweite Anzug passt und so konnte ein 6:2-Sieg herausgespielt werden, der die Mannschaft ins sichere Mittelfeld bringt.
Die Ergebnisse ließen sich friedlich an: Als erster remisierte Hans-Peter Babinger an Brett 7, nachdem er schlecht aus der Eröffnung kam, dann seinen Gegner überspielte und zwei Mehrfiguren hatte, die aber gegen zwei verbundene Bauern gegeben werden mussten. Es folgte ein weiteres Remis von Jürgen Roser an Brett 3, dessen Gegner nichts riskierte und die Partie immer im verflachten Gleichgewicht hielt. Den ersten Sieg vermeldete dann Matthias Siegmann, dem kurz darauf Adrian Cipca nicht nachstand. Ramat Faqiry spielte seine Stellung anfänglich gut, wurde dann aber zu optimistisch und behandelte den Stellungstyp nicht mehr richtig, was der Gegner eiskalt ausnutzte.
Kurz darauf führte Günter Horny seinen Königsinder kombinatorisch zum Sieg, wobei zwischenzeitlich auch bei Paul Lenhart an Brett 4 ein Sieg zu erwarten war. Nachdem Paul Lenhart seine Partie gewonnen hatte, startete Theo Fischer an Brett 2 seine Kür, die einige Mannschaftmitglieder zu weiteren 2 Stunden Aufenthalt im Spiellokal veranlassten. Ein für ihn evtl. leicht schlechter stehendes Endspiel wollte der Gegner unbedingt gewinnen, hatte aber nicht mit Theos Fähigkeiten gerechnet und unterlag in einer konzertierten Matt-/Freibaueraktion.
Dieser Sieg gibt begründeten Anlass zur Hoffnung, dass dieses Saison mit einem gesicherten Platz abgeschlossen werden kann. (G.H.)
3. Mannschaft, Bezirksklasse: Die 3. Mannschaft kam zu einem 4:4 beim SC Bad Nauheim 4. Sie liegt damit auf dem dritten Platz.
Hier der Bericht von Wilfrid Vogel: Nach einer Stunde führten wir schon 2:0, weil Hellmuth Lebermann am 1. Brett und Heinz Dietz an 7. Brett kampflos gewonnen hatten. Frank Hoffmann spielte gegen Plötz am 6. Brett. Nach 18 Zügen hatte er alle verbliebenen Figuren zunächst zurückgezogen (L, S und 2 Türme, die Türme schön zwischen die Leichtfiguren sortiert, keine offene Linie besetzt, alle auf der 8 Reihe versammelt), um dann zum Angriff zu blasen. Da kam ihm auch der Gegner etwas entgegen, bot ihm eine Springergabel an, mit der dieser die Qualität verlor und aufgab. 3:0.
Stefan Hartung gab in überlegener Angriffstellung Remis, so dass es nach 2:30 Stunden schon 3½:½ für uns stand.
Dann verdunkelte sich das Bild, Frank Müller am 8. Brett verlor im Sizilianer gegen die Bauernwalze am Königsflügel. Wilfrid Vogel hatte nach 18 Zügen eine klare Gewinnstellung gegen den Nachwuchs von Bad Nauheim, wollte es aber noch schöner machen, verlor stattdessen die Qualität und die Partie. Helmut Desor kämpfte lange, nachdem er lang rochiert hatte, floh sein König zurück in Richtung Königsflügel. Das kostete aber zwei Bauern, was am Ende den Sieg für den Gegner bedeutete, er verlor nach Zeit in aussichtsloser Stellung.
Bei 3½:3½ kam es also auf Otto Reimer am 2. Brett an, der den anderen Jugendlichen von Nauheim vor sich hatte. Mit einer Qualität weniger stemmte er sich in Richtung 6 Stunden gegen eine Niederlage. Die Stellung war voller taktischer Wendungen, aber auch für Tricks von Otto. Am Ende durfte sein Gegner über das Remis freuen, da Otto noch versuchte zu gewinnen.
Also ein glückliches Remis für die 3. Mannschaft. Wenn die nächsten Runden in Bestbesetzung absolviert werden können, ist der Kampf um den Aufstieg immer noch möglich. (W.V.)
4. Mannschaft, Kreisliga: Die 4. Mannschaft siegte gegen den Tabellenletzten aus Eschbach/Usingen glatt mit 6:0 und liegt mit ebenfalls 4 Punkten sicher im Mittelfeld. Es gewannen alle 6 Spieler: Rainer Berg, Benjamin Kilb, Marco Rolf, Wassilly Alexandrow, Jonas Lenz und Mannschaftsführer Joachim Petry. Herzlichen Glückwunsch!