1. Mannschaft, Hessenliga: Zum insgesamt dritten Mal spielte der Schachklub Bad Homburg gegen den SC Lorsch. Vor 2 Jahren hagelte es gegen den späteren Meister eine herbe Niederlage, während die Kurstädter in der Saison davor siegreich geblieben waren. Spannung war jetzt also - eine Klasse höher - angesagt.
Beide Mannschaften traten praktisch in Bestbesetzung an, als Egon Merkle seine Kollegen mit einem Bauern-Einsteller im 8. Zug - oder war es ein Opfer? - schockierte. Es sollte dennoch die längste Partie des Tages werden, dazu unten mehr! Dirk Schneider, der Besserung gelobt hatte, verkehrte nach einer Stunde Spielzeit mit Weiß gerade mal im 4. (vierten!) Zug, so dass Insidern böse Erinnerungen an frühere Zeitnotgemetzel aufkamen, aber auch hier kam alles viel besser.
Dann der Knaller am Spitzenbrett: Ryhor Isserman hatte seinen Gegner nach Strich und Faden ausgespielt und am Ende ausgenockt, Bad Homburg führte 1:0. Auch an den anderen Brettern war absehbar, dass die Gäste am längeren Hebel saßen, denn Ralf Dunsbach und Ingo Hanemann standen deutlich überlegen und brachten den Punkte jeweils sehr sicher nach Hause. Auch bisher kritische Partien, namentlich Egon Merkle, s.o., und Walter Schmidt, hatten eine Wendung erfahren und standen jetzt nicht mehr schlechter.
In der 4. Spielstunde wurde der Sack endgültig zu gemacht: Dirk Schneider (Topscorer!) gewann eine Figur und die Partie, und Mannschaftsführer Volker Novak, Manfred Kroth und Walter Schmidt konnten zum 5½:1½ Zwischenstand remisieren, womit alles entschieden war.
Egon Merkle (rechts) nach seinem abgelehnten Remisangebot. Er ahnt noch nicht, dass er an der Katastrophe vorbeigeschrammt war. In der erste Diagrammstellung konnte er nur mit 1. Kb3 Kd3 2. c4 Kxd4 3. Td6+ das Matt verhindern, in der zweiten Diagrammstellung hätte Schwarz mit 1. ... Te5!! 2. c6+ Ka8 3. c7 Te8 gewinnen können, aber er zog 1. ... Tf1?, wonach der Turm nicht mehr die Grundreihe erreichte - remis nach großem Kampf! |
Und dann das Wechselbad der Gefühle, das Egon Merkle präsentierte... Wie beschrieben erst ein Minusbauer mit wahrscheinlicher Verluststellung. Dann Läuferpaar und Mehrbauer für Egon, wobei sein Gegner Horst Degenhardt über eine Mehrqualität verfügte und (zu) scharf auf Gewinn spielte. Weiß schaffte die Wende - nur um dann in eine Mattfalle zu laufen. Jeder hätte aufgegeben, aber der Bad Homburger gab seinen Läufer, um mit 3 Bauern gegen den gegnerischen Turm zu kämpfen. Obwohl die Kiebitze nun keinen Pfifferling mehr gaben, bewies Egon Merkle, dass Schach nicht so einfach ist und kam zu ernsthaftem Gegenspiel. Der Gegner bot remis - Egon lehnte ab - und Ingo Hanemann entdeckte den Gewinn für Lorsch. Glücklicherweise fand es der schon müde Horst Degenhardt nicht: Remis zum 6:2 Endstand!
Damit liegt die Hessenliga-Mannschaft noch ohne Punktverlust an der Tabellenspitze. Auch wenn Bad Homburg erst gegen die beiden Tabellenletzten gespielt hat, setzte sich am Stammtisch die Erkenntnis durch, dass der Abstieg keine ernsthafte Bedrohung sein wird. Am nächsten Spieltag kommt der SVG Eppstein - der Drittletzte! (W.S.)
2. Mannschaft, Bezirksoberliga: Die Reserve gewann leicht gegen den Ausenseiter SG Nordwest Frankfurt. Zum Bericht
3. Mannschaft, Bezirksklasse: In der Bezirksklasse kam der Schachklub ebenfalls zu einem hohen Sieg gegen Bad Nauheim 4. Zum Bericht
4. Mannschaft, Kreisklasse: Die 4. Mannschaft war an diesem Tag spielfrei und liegt dank des starken 6:0 aus der ersten Runde auf dem 2. Platz, obwohl sie ein Spiel weniger hat.