Wolfram Schneider hat derzeit schwer mit Bad Homburger Gegnern zu kämpfen: Vor 10 Tagen unterlag er in der Oberurseler Stadtmeisterschaft dem Kurstädter Spitzenspieler Ryhor Isserman, vor 7 Tagen zeigte ihm Egon Biondic in der Vereinsmeisterschaft, wo der Hammer hängt. Und an diesem Abend spielte er das Pokal-Viertelfinale gegen Ingo Hanemann!
In der Partie erlaubte sich Wolfram Schneider mit Weiß Schwächen auf der d-Linie und e4 und hoffte, dass sein Raumvorteil diesen Nachteil ausgleichen würde. Zunächst schien das ganze auf sehr wackeligen Füßen zu stehen, aber dann konnte sich Schneider doch deutlich konsolidieren.
In dieser Stellung hatte Ingo Hanemann mit 1. ... Sa4 gerade versucht, das Maximale aus der vorteilhaft scheinenden Stellung herauszuholen. Es zeigte sich, dass die Stellung nach 2. Sb3 Sxc5 3. Sxc5 gerade noch hält, weil weder 3. ... Dd4 4. Sxb7! noch 3. ... De7 4. Tc1 b6 5. Sa6 Vorteil bringt. Da nicht davon auszugehen war, dass Wolfram Schneider auf Fallen wie 3. ... Dd4 4. Td1?? Dxd1+! oder 4. Tc1 b6 5. Sf5?? Dxc5! hereinfällt, unterließ Ingo Hanemann dann hier weitere direkte Angriffe und versuchte die Stellung positionell zu knacken. Mit Erfolg: später verlor Wolfram Schneider die Übersicht und eine Figur.
Am Ende fiel die Entscheidung jedoch dennoch zu gunsten von Favorit Ingo Hanemann, der mit seinem beständigen Druckspiel einen Fehler provozierte und dann eine Figur gewann. Ingo Hanemann zog damit als 2. Spieler in das Halbfinale ein.
Parallel trennten sich Otto Reimer und Hellmuth Lebermann im Spitzenspiel der Senioren-Meisterschaft nach ca. 90 Minuten mit einem nicht ausgekämpften Remis.
Am nächsten Freitag findet die (noch auszulosende) 3. Runde der Vereinsmeisterschaft statt.