Der Name "Favoritenschreck" ist noch nicht offiziell, wird aber demnächst beantragt: Wilfrid Vogel schaffte es auch dieses Mal wieder, einen halben Punkt abzustauben, den keiner erwartet hatte. Vor Jahresfrist gelang ihm bereits ein Sieg gegen Ingo Hanemann. Und jetzt erneut: In der Meisterschaft kam Ingo Hanemann zu einem schmeichelhaften Remis, nachdem Vogel wild und mutig auf ihn eingeschlagen hatte.
Favoritenschreck Wilfrid Vogel: Er schlug auch schon in der Vereinsmeisterschaft 2006 und im Schnellschach 2008 zu.
Hier provozierte er mit dem mutigen Opfer 9. dxe6?! bxc3 10. exf7+ Kxf7 Fehler von Ingo Hanemann, dessen König dadurch ungewohnte frische Luft bekam. Streng betrachtet war das nicht korrekt, aber es lohnte sich, denn im zweiten Diagramm griff sein Gegner fehl, als er mit 17. ... Kf5? 18. Ta5 Kxg5 19. Txc5+ Lxc5 die Dame gab. In der hektischen Zeitnotphase behielt Vogel zwar die Zügel in der Hand, nahm aber lieber in der Schlussstellung mit 48. Dd3+ den Spatz in der Hand und gab Dauerschach.
Damit dürfte Wilfrid Vogel den Mitfavoriten aus dem Kreis der Sieger hinausgeworfen haben, auch wenn die extreme Dichte an der Spitze noch einiges ermöglicht. Ähnlich warf Ryhor Isserman mit einem Schwarzsieg gegen Ralf Dunsbach letzteren aus dem Rennen.
Der Großteil der noch ausstehenden Partien der 4. Runde wird voraussichtlich an kommendem Freitag gespielt.