1. Mannschaft, Hessenliga: Der SC Brett vorm Kopp II, eine Mannschaft mit chronischen Aufstellungsproblemen, war nicht leicht zu nehmen. Natürlich war Bad Homburg nach der bisherigen Saisonleistung klarer Favorit, aber die Gäste waren bisher immer für 3-4 Brettpunkte gut - unabhängig vom Gegner.
Auch gegen Bad Homburg ließen die Frankfurter das Spitzenbrett frei, so dass es sofort 1:0 stand. Aber in den restlichen Partien standen zumeist die Kurstädter unter Druck. Hinzu kam häufig Zeitnachteil. Einzig Mannschaftsführer Volker Novak hatte nach 2-3 Stunden mit seinem Spiel gegen 2 schwache Bauern realistische Chancen, seinen Gegner tot zu kneten, der Rest der Partien stand schlechter bis höchstens akademisch besser.
Die forsch vorgezogenen weißen Damenflügelbauern sollten später zur Schwäche tendieren: Volker Novak in der Eröffnungsphase. (Bild: Wilfrid Vogel) |
Folgerichtig trennte sich Ralf Dunsbach ohne besondere Vorkommnisse mit einem Remis von seinem Gegner. Ebenso wie Dirk Schneider und Richard Kaiser, die beide eine sehr umsichtige Verteidigung geführt hatten und nie in die Nähe eines Vorteils kamen. Dagegen ging Egon Merkle an diesem Tag leider ohne Gegenspiel ein wie eine Primel, der nach und nach Luft und Licht genommen wurden: 2½-2½
Zeit für einen ganzen Punkt - und den holte Ingo Hanemann aus nebenstehender Stellung noch vor der Zeitkontrolle: Irgendwie schaffte er es, dem Gegner den Bauern auf d4 abzuluchsen, obwohl die Stellung nicht kritisch aussieht. Danach setzte Schwarz alles auf einen Gegenangriff gegen den weißen König, aber routiniert machte der zuletzt etwas glücklos agierende Bad Homburger den Sack sicher zu. In Zeitnot dann endlich auch die Erleichterung an Brett 7: Volker Novak gewann zunächst die Qualtität, hatte dann später zwei glatte Bauern mehr und sackte ebenfalls einen vollen Punkt ein, als der 40. Zug gespielt war.
Das war der Mannschaftssieg - nur noch eine Partie lief: Schmidt - Koch. Die Diagrammstellung ist ein einziges Symbol dafür, dass es in dieser Saison eben einfach für Bad Homburg läuft: Glück, dass gerade 40 Züge gespielt waren und Weiß wieder nachdenken konnte, was er mit 30 Minuten auch ausgiebig tat. Glück, dass die Figuren eben genau so zu stehen gekommen waren, wie sie es tun. Glück, dass Walter Schmidt nicht noch impulsiv einen 41. Zug in Zeitnot hinterherwarf. Glück, dasser dann nach quälend langer Suche das einzig gute 41. Sg4!! fand (naheliegende Züge wie Th3? scheitern öfters an Dxh3 nebst tödlichem Abzug). Und vielleicht auch Glück, dass Schwarz darauf überraschend rasch zusammenbrach: 41. ... fxg4? 42. Lxc7 Ld4 43. Dg4+ Dg7 44. Txe4! Txc7 45. Txd4 Txc2 46. Dxg7+ Kxg7 47. Tg4+ mit baldigem Matt.
Damit ist es angerichtet zum gefühlten Saison-Höhepunkt: In 4 Wochen tritt Bad Homburg als glatter Außenseiter gegen die mit Großmeistern gespickte Mannschaft des SV Wiesbaden an, die heute den Tabellendritten aus Dotzheim mit 7:1 niederhielt. Natürlich mit wenig Chancen - aber wann bekommt ein Normalsterblicher schon einmal die Gelegenheit gegen deutsche Spitzengroßmeister, Jugendweltmeister usw. anzutreten. (W.S.)
2. Mannschaft, Bezirksoberliga: Erneut konnte die Bezirksoberliga-Mannschaft gegen einen Spitzenreiter, dieses Mal Bad Nauheim III, gewinnen und ist damit aller Abstiegssorgen ledig. Zum Bericht.
3. Mannschaft, Bezirksklasse: Die Mannschaft um Rainer Berg lieferte sich ein enges Match gegen TuS Makkabi 2 und liegt nach dem 4½-3½ immer noch in Lauerstellung um den Aufstieg. Zum Bericht.
4. Mannschaft, Kreisklasse: Dagegen ist die 4. Mannschaft an diesem Wochenende Meister geworden: Mit einem 4:2 beim bisher ungeschlagenen Tabellenführer Friedberg 3 gelang ein toller Erfolg für die Jugendmannschaft um Erhard Siegel. Zum Bericht.