Viertelfinale im Pokal: Es gibt keine leichten Gegner mehr!
Ryhor Isserman und Walter Schmidt eröffneten den aus 4 Duellen bestehenden Reigen in einer 5stündigen, sehr technisch geprägten Partie.
Die Geschichte der Partie zeugt von einer langen Abwehrschlacht des Nachziehenden. Zwar scheint im linken Diagramm optisch noch alles in Ordnung zu sein, aber Ryhor hat mit Weiß unangenehmen Druck.
Der Versuch, mit 19. ... Lf8!? 20. Sxb7 Dxb3 21. axb3 Txc1 22. Txc1 Tb8 23. Sa5 Sd5 für einen Bauern Gegenspiel zu erlangen, wurde von Isserman gekontert: 24. Sc6! Txb3 25. Tc2!, und Weiß hatte nach wie vor objektiven Vorteil.
Eigentlich sollte im mittleren Diagramm dann die Entscheidung fallen, als Isserman sein bis dahin stark vorgetragenes Endspiel mit dem lange vorbereiteten Stich 33. Td6! krönte - Schwarz verlor einen entscheidenden Bauern - bei verbleibend schlechter Stellung.
Erst in der 5. Spielstunde ließ Isserman nach. Im rechten Diagramm hatte er mit 56. d5? den Gewinn vergeben, denn jetzt dominiert der Läufer den Springer: 56. ... Lc5! und Weiß ist in Zugzwang und muss den Tausch eines weiteren Bauernpaares zulassen. Auch 30minütiges Nachdenken von Isserman brachte zur großen Erleichterung von Walter Schmidt keine fruchtbaren Pläne mehr: Remis nach 70 Zügen um 1:00 Uhr. Das fällige Stechen wird an kommendem Freitag ausgetragen.
Unterdessen war Ramat Faqiry in einer Nachholpartie mit einer souveränen Stellungsbehandlung ins Viertelfinale eingezogen. Zwar hatte Schwarz mit dem letzten Zug 13. ... g5 noch einen Abtausch erzwungen: 14. Lxb8 Txb8. Aber später wurde er der weißen Felderschwächen bei gleichzeitigem Zentralkönig nicht mehr Herr.
Die weiteren Partien des Viertelfinales sollten bis Ende September ausgetragen sein - ein realistisches Unterfangen!