Am vergangenen Sonntag erwarteten um 14:00 Uhr die für Bad Homburg III antretenden Spieler ihre Gegner aus der Nachbarstadt vom SV Oberursel III. Durch Verhinderungen von insgesamt sechs Spielern der ursprünglich gemeldeten Kurstädter 3. Mannschaft kamen nurmehr zwei zum Einsatz. Dennoch erlaubte die dicke Personaldecke in Bad Homburg, dass die Mannschaft erneut komplett in der folgenden Brettreihenfolge antrat: Rainer Berg, Michael Hovan, Theo Fischer, Günter Horny, Paul Lenhart, Ulrich Neuhoff, Benjamin Kilb und Peter Sabel.
Nach Benennung der jeweiligen Gegner und Freigabe der Bretter ergab sich, dass das erste Brett von Seiten Oberursels unbesetzt bleiben wird, so dass nach einer Wartezeit von einer Stunde die Gastgeber kampflos mit 1:0 in Führung gingen. 25 Minuten später zeigte sich am beim mit Weiß spielenden Ulrich Neuhoff, der mit zwei Minusbauern einem stark spielenden Jugendlichen ausgeliefert schien, dass diesem ein unbedachter Zug unterlief, der ihm ein schnelles Grundlinienmatt bescherte. 2:0 für die Gastgeber. Kurz später war Michael Hovans Partie aufgabereif, denn er war nach langer Theoriephase in ein gängiges Gambit in der Drachenvariante gelaufen und musste im Diagramm nach 20. ... axb4 21. gxf5 Txc5 22. fxg6 b3!! zusehen, wie seine Stellung hoffnungslos wurde.
Dafür hatte Paul Lenhart seinen Gegner aufgabereif gespielt und den alten Abstand zum 3:1 wieder hergestellt.
Nach 3½ Spielstunden hatte dann Günter Horny aus einer relativ guten Stellung heraus keine Idee mehr für eine stellungsgerechte Fortsetzung. In solchen Situationen entstehen durch ungenaues Spiel schnell kleine Fehler, die zum Partieverlust führen können. So geschah es dann auch, dass nach seinem bisher 100%-igen Score in 7 Runden mit Schwarz die erste Niederlage mit Weiß erfolgte. Neuer Spielstand 3:2.
Aber schon 5 Minuten später hatte Theo Fischer seinen Gegner so weit, dass er dessen vorgetragenen Turmangriff durch einen schickten Springerzug im Zentrum schließlich zu einem Figurenverlust drängen konnte, worauf er dann bald aufgab.
Nun liefen nur noch die beiden letzten Bretter, an denen sich zwei Ersatzspieler um Punkte bemühten, die eine längere Pause im aktiven Spiel aufwiesen und deshalb zeitaufwendiger d.h. langsamer ans Werk gingen, wobei sie vor dem 40. Zug in eine Zeitnotphase von wenigen bzw. unter eine Minute gerieten.
Peter Sabel konnte in dieser Phase noch Vorbereitungen treffen, die erst zu einem Figurengewinn und nach einer fast vierstündigen Gesamtspielzeit gegen den ansonsten stark aufspielenden achtjährigen Gegner im 33. Zug zum Matt und somit zum Partiegewinn führten. Bei der letzten noch laufenden Partie einigte man sich nach gegenseitig nervenzermürbenden Abwicklungen bis in die Endspielphase schließlich auf remis (Diagramm links!), wodurch sich ein Endspielstand von 5½:2½ zugunsten der gastgebenden Kurstädter ergab.
Benjamin Kilb spielte die längste Partie des Tages: Remis nach komplizierten Verwicklungen im Endspiel gegen einen mit 300 DWZ Punkten höher dotierten Gegner.
Ausblick: Die 9. und zugleich letzte Verbandspielrunde der Bezirksliga findet statt am Sonntag, dem 22.04.2012 gegen Bad Nauheim IV. Sollte Brett vorm Kopp III – Bad Vilbel II durch einen Punktverlust noch straucheln, so hat die Homburger Dritte gar noch Aufstiegchancen in die Bezirksoberliga. Aber da muss sie in Bad Nauheim nochmal siegreich sein. (R.B.)
Die Einzelergebnisse:
| SK Bad Homburg III | SV Oberursel III | 5,5 - 2,5 | ||
|---|---|---|---|---|
| Rainer Berg | 1451 | Holger Schmölcke | 1839 | + / - |
| Michael Hovan | 1728 | Marc Nichols | 1960 | 0 - 1 |
| Theo Fischer | 1934 | Uwe Nichols | 1738 | 1 - 0 |
| Günter Horny | 1803 | Andreas Lyner | 1704 | 0 - 1 |
| Paul Lenhart | 1821 | Martin Zerhusen | 1650 | 1 - 0 |
| Ulrich Neuhoff | 1590 | Nicholas Strauch | 1343 | 1 - 0 |
| Benjamin Kilb | 1356 | Henry Schutzmann | 1681 | ½ - ½ |
| Peter Sabel | 1488 | Ioannis Papadopoulos | 938 | 1 - 0 |