Pokal-Halbfinale: Klar, sind die Gegner hier nicht mehr leicht und es kann alles passieren. Aber dennoch gab es klar favorisierte Spieler: Ryhor Isserman und Manfred Kroth hatten zwar Schwarz gegen ihre Halbfinal-Gegner Richard Kaiser und Adrian Cipca - aber sie würden das Kind schon irgendwie schaukeln, so die Erwartung.
Nicht an diesem Tag, der Pokal hat eigene Gesetze: Sowohl Richard Kaiser als auch Adrian Cipca setzten sich in langen Partien letztlich verdient durch und zogen in das Halbfinale ein.
Die vier Halbfinalisten: In beiden Partien steht Weiß schon besser - aber zum Gewinn war es noch weit.
Zunächst zur Partie Kaiser-Isserman: Weiß hatte nach einem Fehler von Isserman eine überwältigende Stellung aufgebaut und Schwarz lebte nur von der Aussicht, noch ein paar wenige Züge durchhalten zu können.
In der Diagrammstellung keimte noch etwas Hoffnung auf, als Schwarz kurz vor Mitternacht mit 45. ... a4! wenigstens seinen schwachen Bauern los wurde - aber es reichte nicht: 1-0 nach knapp 5 Stunden und Richard Kaiser war im Finale.
Da war die Partie zwischen Adrian Cipca und Manfred Kroth schon vorbei: Ersterer patzte in dieser Stellung, die aus einer remislichen Lage hervorgegangen war, mit 50. Kg4?? f5+ 51. Kf3 fxe4 52. Kxe4 und sollte keine realistische Gewinnchance mehr haben.
Doch der Abend, die Müdigkeit und vielleicht auch die Enttäuschung zollten ihren Tribut: Weiß gewann später noch und stand ebenfalls im Finale.
Voraussichtlich wird das Finale am kommenden Freitag ausgetragen.
Richard Kaiser (links) hat im Finale Weiß gegen Adrian Cipca! Übrigens steht Adrian Cipca erstmals im Pokalfinale. Und übrigens ist Richard Kaiser der Bad Homburger mit den meisten Siegen über Isserman!