Der SC Fulda ist keine schlechte Mannschaft in der Hessenliga. Aber dennoch steckt der Verein in argen Abstiegsnöten, so dass die Kurstädter im Vorfeld des direkten Vergleiches auf einen Sieg hoffen konnten.
Zwar musste der SK Bad Homburg ohne die etablierten Spieler Alexander Haucke und Egon Merkle antreten, aber dennoch brachte er im Mittel 50 DWZ-Punkte mehr auf die Waage.
Viel Platz für die Hessenliga: Bad Homburg gegen Fulda.
Nach ca. 3 Stunden zeichneten sich die Konturen des Kampfes ab und es wurde klar, dass Fulda sich verbissen gegen den Abstieg wehrte.
Ryhor Isserman hatte am ersten Brett rasch, Manfred Kroth etwas später remisiert, aber Ramat Faqiry hatte seine Stellung klar überzogen und würde verlieren. Auch bei Ingo Hanemann verdüsterte leider das Bild. In einem Quasi-Tarrasch gewann er einen Bauern, aber der Schwarze Freibauer auf c3, verbunden mit extrem aktiven und gut koordinierten Figuren von Schwarz, machte ihm das Leben schwer.
Der Rest der Partien schien ausgeglichen bis vorteilhaft für Bad Homburg, aber zählbares schien zunächst nicht in Sicht, so dass es ein schwerer Tag werden würde.
In der Tat kam Ralf Dunsbach trotz zäher Versuche nicht über ein Dauerschach hinaus und als Ingo Hanemann - der übrigens einen der nominell stärksten Fuldaer erwischt hatte - tatsächlich verloren hatte, stand es nach der Zeitkontrolle 1½-3½ aus Bad Homburger Sicht.
Nicht, dass dieser Stand völlig aussichtslos gewesen wäre: Richard Kaiser würde wohl ein Remis schaffen und Mannschaftsführer Volker Novak sowie Walter Schmidt waren deutlich am Drücker, aber es sollte nicht sein: Alle anderen Partien endeten nach fast 6 Stunden mit einem Remis und besiegelten so die 3:5 Niederlage.
Walter Schmidt (links) hat sich heuer noch kein Kurzremis geleistet, muss aber noch an der Technik arbeiten: Wieder ging ein sicher geglaubter halber Punkt flöten.
Damit entwickelt sich die bisher gute Saison zu einer mittelprächtigen. Nur gut, dass Bad Homburg nichts mehr mit dem Abstieg zu tun hat, der derzeit heftig tobt: In der letzten Runde sind noch die 4 Tabellenletzten abstiegsbedroht - und alle spielen gegen Mannschaften, für die alle Messen gelesen sind: Marburg ist verdienter Aufsteiger, der Rest liegt jenseits von Gut und Böse. Einzig im Match Gelnhausen - Bad Homburg geht es für beide um gar nichts mehr außer der Platzierung. (W.S.)
Die Einzelergebnisse:
| SK Bad Homburg | SC Fulda | 3,0 - 5,0 | ||
|---|---|---|---|---|
| FM Ryhor Isserman | 2270 | Vitaly Ugolyk | 2219 | ½ - ½ |
| Walter Schmidt | 2143 | Martin Weise | 2120 | ½ - ½ |
| FM Ralf Dunsbach | 2077 | Matthias Berndt | 2114 | ½ - ½ |
| Ingo Hanemann | 2144 | Matthias Kierzek | 2190 | 0 - 1 |
| Volker Novak | 2078 | Norbert Sehn | 1986 | ½ - ½ |
| Richard Kaiser | 2077 | Christoph Herda | 1832 | ½ - ½ |
| Manfred Kroth | 1999 | Philipp Reh | 1978 | ½ - ½ |
| Ramat Faqiry | 1958 | WFM Mira Kierzek | 1916 | 0 - 1 |