Am ersten Spieltag in der Bezirksliga ging es gleich gegen die dritte Mannschaft des Frankfurter Turnvereins. Gegen diese Mannschaft gab es in der letzten Saison noch eine deftige 2½:5½ Schlappe. Somit waren wir gewarnt und stellten uns auf einen harten Kampf ein. Umso mehr als dass vier Stammspieler zu ersetzen waren.
Jedoch zeigte sich recht schnell das auch die Schachfreunde aus Frankfurt ersatzgeschwächt angetreten waren, so hatten diese sogar sechs Ersatzspieler im Aufgebot. Wobei diese offensichtlich zum Großteil aus der eigenen Jugendarbeit rekrutiert wurden, so saßen uns unsere Gegner gleich mit fünf Jugendspielern gegenüber.
Anfänglich konnte ich an den Brettern naturgemäß noch keine klare Tendenz ausmachen als auch schon Oliver Annen nach gefühlten anderthalb Stunden das erste Remis gegen einen DWZ-mäßig höher eingestuften Gegner vermelden konnte.
Den ersten vollen Punkt sammelte dann kurz darauf Olaf Winter ein. Zu diesem Zeitpunkt stand Paul Lenhart bereits deutlich besser. So hatte der Gegner mit Schwarz in der Diagrammstellung seinen König mittels Rochade in Sicherheit gebracht, jedoch ging ihm dadurch nicht nur durch 15. fxg4 ein Läufer flöten, sondern auch die Dame litt bereits unter spürbarer Felderarmut.
Nach 15. ... De4 16.Tf4 Sxe5 17.Txe4 Txc4 18. Dxa7 war schnell klar wer hier auf Sieg spielen würde und nur 13 Züge später gab Schwarz die Stellung im rechten Diagramm auf.
Nach knapp zweieinhalb Stunden vereinbarte auch Matthias Siegmann ein Remis und die Brettpunkte läpperten sich so langsam.
Mein Gegner hatte ungefähr zeitgleich auch schon Remis angeboten aber da ich mir noch nicht sicher war, ob es reichen würde und gerade erst die f-Linie geöffnet hatte (linkes Diagramm), um ein wenig Initiative gegen den weißen Gegner zu entwickeln, entschied ich mich, weiter zu kämpfen, auch wenn die Stellung hier objektiv noch im absoluten Gleichgewicht war.
Irgendwann kam dann auch Robert Neubauer, um seinen vollen Punktgewinn zu vermelden. Somit haben die beiden Nachrücker aus der 4. Mannschaft 100% gepunktet, besser geht´s nicht!
Somit führten wir komfortabel mit 4:1. Vincent Skiera stand irgendwie ganz angenehm und lediglich Katerina Torgashov hatte irgendwo im Mittelspiel mal eine Qualität gegen einen Bauern verloren. Dennoch war ich mir sicher dass heute auch noch der Gesamtsieg drin sein würde.
Katerina konnte ihre Partie zwar leider nicht mehr Remis halten, aber dafür konnte ich einen Bauern gewinnen und nach kurzer beiderseitiger Zeitnotphase in ein vorteilhaftes Endspiel starker Springer gegen tragikomisch schwacher Läufer abwickeln. Meine Gewinnverwertung der rechten Diagrammstellung lief von nun an überraschend gut und knappe 10 Minuten nach der Zeitkontrolle sowie 6 Züge später gab mein Gegner auf. Somit war der Mannschaftssieg unser.
Schlussphase im Mannschaftskampf: Vincent Skiera (rechts) versucht noch, zu gewinnnen.
Vincent kämpfte noch über eine Stunde in einem interessanten Endspiel mit Turm und Springer gegen Läufer und gedeckten Freibauer auf der siebten Reihe. Er entschied sich seinen König zu aktivieren und drang mit diesem in die gegnerische Stellung ein. Doch das schien heute nicht zu reichen und nach über 5 Stunden Spielzeit wurde auch an diesem Brett die Friedenspfeife geraucht.
Dieses Remis ergab dann den Endstand von 5½:2½ und ein toller Start in die neue Saison war geschafft, herzlichen Glückwunsch der ganzen Mannschaft! (J.G.)
Die Einzelergebnisse:
SK Bad Homburg III | SAbt. Frankfurter TV III | 5,5-2,5 | ||
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Goetz,Jan | 1841 | Thomas,Mario | 1744 | 1-0 |
Lenhart,Paul | 1891 | Reinhold,Günther, Dr. | 1732 | 1-0 |
Annen,Oliver, Dr. | 1641 | Abrahamyan,Arsen | 1694 | ½-½ |
Torgashov,Katerina | 1526 | Varnev,Aleksandar | 1659 | 0-1 |
Winter,Olaf | 1597 | Korzahovic,Voja | 1657 | 1-0 |
Siegmann,Matthias | 1723 | Saida,Hazim | 1665 | ½-½ |
Skiera,Vincent | 1611 | Werle,Joshua | 1665 | ½-½ |
Neubauer,Robert | 1670 | Hein,Philipp | 1485 | 1-0 |