Nicht die Partien des Pokalhalbfinals waren spannend, sondern auch die in dieser Woche gespielten Meisterschaftspartien.
So erlangte Adrian Cipca in seiner Weißpartie gegen Oliver Annen eine überlegene Stellung und hatte sogar schon einen Bauern gewonnen. Aber jetzt besann sich Oliver Annen auf seine zähen Verteidigungsqualitäten (siehe auch hier) und biss sich in die Partie. Die Stellung erwies sich tatsächlich als nichttrivial, und in einem Turmendspiel mit Minusbauern holte er nach Mitternacht den ersehnten halben Punkt.
Schon zuvor hatte Ramat Faqiry einen taktisch komplexen Sizilianer gewonnen. Walter Heil riskierte in einem Scheveninger System alles (ganz nach dem Vorbild Karpov-Kasparov 1985) und ging stellungsgerecht aber riskant am Königsflügel vor.
Naturgemäß gibt dies Konterchancen und so kam es: In der Diagrammstellung zeigen die Computer die Keule 30. ... Te4! mit Vorteil an. Aber auch Ramat Faqiry wählte einen taktischen Weg, um die Initiative zu übernehmen: 30. ... Sf5 31. Dxh3 Th4 nebst 32. ... Sxe3 und es war Weiß, der sich verteidigen musste - was ihm zunächst gelang.
Noch vor dem 40. Zug überschritt Weiß dann in komplizerter Stellung die Zeit.