In diesem Jahr waren 2 Kurstädter nach Korbach in Nordhessen gereist um sich im dortigen Open zu messen.
Fenja in ihrem ersten Turnierschach-Open
Fenja Goetz spielte ihr erstes Open überhaupt und hatte sich in der C-Gruppe angemeldet. Diese Gruppe ist bewusst als Nachwuchsturnier konzipiert, so dürfen nur Spieler mit einer maximalen DWZ von 1400 dort mitspielen, die Startgebühr beträgt lediglich 5 € und die Bedenkzeit beträgt für Open ungewöhnlich kurze 90 Minuten je Spieler und Partie.
Entsprechend viele Kinder und Jugendliche hatten sich in dieser Gruppe angemeldet, aber auch einige Erwachsene, gegen die Fenja stets besonders gerne spielt.
In der 2. Runde bekam sie es dann auch gleich mit einer Gegnerin zu tun die fast so alt war wie ihre eigene Mutter und bereits 801 DWZ-Punkte aufweisen konnte. Es entwickelte sich anfangs eine solide Partie bis Fenja die Läufergabel in der Diagrammstellung übersah. Nach kurzem Nachdenken sah sie das rettende 17. Tg3+ Kh7 18. Lxe2, und mit der verlorenen Figur gab ihre Gegnerin dann einen Zug später auch auf.
Fenja (vorne rechts) vor der dritten Runde.
In der Folge gab es dann leider drei Niederlagen gegen nominell respektable Gegner, wobei sie zumindest in 2 der 3 Partien durchaus auch ihre Chancen hatte. Bbeispielsweise in der hier abgebildeten Stellung: Nach 30. ... e4 gewinnt sie den Se7 zurück und hat wieder Ausgleich hat. Doch leider zog sie 30. ... g6 und wurde nach weiter zähen Verteidigungsversuchen im 69. Zug doch noch Matt gesetzt.
In der 6. Runde gabe es gegen einen der jüngsten Turnierteilnehmer wieder einen Sieg und in der Schlussrunde ging es noch einmal gegen dessen großen Bruder, der bereits eine DWZ von 830 hat.
Fenja hatte Schwarz und als ihr Gegner mit 1. g3 die Partie eröffnete war sie doch ziemlich verunsichert und so kam es das sie in der Diagrammstellung (mit einem glatten Mehrspringer - aber es war ein langes Turnier!) zum wiederholten Male Remis anbot und als der Gegner es endlich annahm stand fest das Fenja in ihrem 1. Open mit respektablen 2½ Punkten auf den 24. Platz kam. Durch ihre 1½ Punkte gegen die 5 DWZ-Träger aus ihrer Gegnerschaft freut sie sich nun über 779 DWZ-Punkte, die ab sofort beim Deutschen Schachbund für sie hinterlegt sind.
Marco Rolf wird geteilter Turniersieger im B-Open
Ganz anders verlief es erwartungsgemäß für den alten Hasen Marco Rolf in der B-Gruppe. In der Startrangliste bereits mit der drittbesten Wertungszahl als einer der Favoriten ins Turnier gestartet, gabe es direkt 3 Siege zum Auftakt.
In der 2. Runde gab es dabei eine wirklich sehenswerte Schlusskombination in deren Verlauf sich Diagrammstellung ergab.
Mit Se7+ brachte er seinen Gegner Gegner zur sofortigen Aufgabe und das Rennen im Titelkampf konnte weiter gehen. In der 4. Runde gab es dann die 1. Punkteteilung gegen einen der Mitfavoriten - dem späteren Wertungssieger.
In der 5. Runde gab es wieder einen vollen Punkt bevor Marco in der Vorschlussrunde die rechte Stellung mit Weiß auf´s Brett bekam. Mit 1. e6 landete Marco hier einen Paukenschlag. Nach 1. ... Te7 2. Txa7 Txa7 folgte 3. Txb8 und der erdrückende Materialvorteil bedeutete einen weiteren Punkt.
Marco Rolf in seiner Konzentrationsphase unmittelbar vor der Schlussrunde am Spitzenbrett: Magnus-Gleich hat er auch gelben Saft dabei.
Somit konnte Marco als alleiniger Spitzenreiter in die Schlußrunde starten. Nach hartem und ausdauerndem Kampf kam gegen Ende der 5. Spielstunde zur abschließenden Stellung: Es war die allerletzte Turnierpartie des Tages, beide Kontrahenten hatten nur noch ca. 2 Min. Bedenkzeit für den Rest der Partie und so musste Marco letztendlich ins Remis einwilligen.
Dies bedeutete den geteilten ersten Platz, nach Feinwertung Platz 2, und 20 weitere DWZ-Punkte.
Herzlichen Glückwunsch, Marco!
Dadurch, dass in der C-Gruppe mit einem abweichenden Zeitplan zu A- und B-Gruppe gespielt wurde war nachmittags stets noch genügend Zeit um etwas zu unternehmen und so kam auch das Freizeitprogramm und die Frischluftzufuhr nicht zu kurz.
Fenja entert einen Hochsitz - beim Warten auf die Siegerehrung.
Die tolle Organisation und die nah gelegene Jugendherberge tragen ihr Übriges dazu bei, dass wir das Korbacher Open uneingeschränkt Spielern jeglicher Spielstärke empfehlen können. Das zeigt sich auch dadurch zeigt, dass andere Vereine aus Hessen und Holland mit ganzen Jugendgruppen anreisten. (J.G.)
Abschlusstabelle A-Open
Abschlusstabelle B-Open
Abschlusstabelle C-Open