Beide Mannschaften befanden sich im gesicherten Mittelfeld der Landesklasse und das schöne Wetter war eigentlich nicht dazu angetan, sich stundenlang an das Schachbrett zu setzen. Ein frühzeitiger Friedensschluss mit dem Gegner, den Schachfreunden aus Obertshausen, hätte einen entspannten Nachmittag bescheren können.
Doch diese waren anderer Ansicht und wollten spielen ... - und dieses taten sie recht ausgiebig über 4 Stunden. Am Ende stand dann ein 4½:3½-Erfolg der Gäste aus Bad Homburg, die sich somit noch auf den 5. Platz verbessern konnten. Dies ist ein schöner Erfolg einer Mannschaft, die sich in den vergangenen Jahren immer in der zweiten Tabellenhälfte wiederfand.
Marco Rolf setzte am Spitzenbrett seinen Gegner von Anfang an unter Druck und entschied die Partie kombinatorisch zu erstmaligen Führung. Ramat Faqiry musste mit den schwarzen Steinen das Druckspiel seines Gegners lange Zeit aushalten, um dann nach dem Abtausch fast aller Figuren in einem Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern zu landen, das er Remis gestalten konnte. An Brett 3 versuchte Manfred Kühlmeyer nach eigener Aussage kreativ zu spielen, was sich in einem ungewöhnlichen Stellungstypus widerspiegelte, der ihm auch zur Initiative verhalf aber trotzdem nach etwa 3½ Stunden in einem nicht zu gewinnenden Endspiel endete.d
Einer der Leistungsträger in der Reserve: Manfred Kühlmeyer mit einer 2040er Leistungszahl.
Hellmuth Lebermann zeigte leichte Unsicherheiten in einem Endspiel mit beiden Damen und allen Türmen. Zwischenzeitlich mit einem Bauern weniger stand er mit dem Rücken zur Wand, doch seine zähe und aktive Verteidigung und das nachlassende Durchsetzungsvermögen seines Gegners ließen ihn mit einem Remis entkommen.
An den Brettern 5 bis 8 gab es ausschließlich Weißsiege. Hierbei hatte Günter Horny nach einer groben Ungenauigkeit seines Gegners bereits in der Eröffnung klaren Vorteil erhalten, was aber erst nach etwa 4 Stunden Spielzeit zu dessen Aufgabe führte. Wesentlich schneller agierte Dr. Helmut Heiming, der frühzeitig zwei Bauern gewann und später die Dame für Turm und Läufer hatte. Einiges Lavieren war hier erforderlich, um das kombinierte Agieren des gegnerischen Turmpaares zu neutralisieren und die Ernte einzufahren.
Eine starke Vorstellung bot Walter Heils Gegner, der frühzeitig zwei Leichtfiguren für einen Turm gab, dann aber sukzessive eine ganze Menge an Bauern abkassierte. Das von dessen Dame in Verbindung mit einem Turm und der Bauernarmee entfachte Druckspiel ließ dem Schwarzen, der sich energisch zu wehren versuchte, wenig Luft zum Atem. Es dauerte allerdings über 4 Stunden, bis auch hier die Uhr angehalten werden konnte.
Mit seinem Angstgegner musste sich Otto Reimer auseinandersetzen. Obwohl von der Wertungszahl her favorisiert, fand er sich nach ausgeglichener Eröffnung in einer Stellung wieder, in der Qualitätsverlust nicht mehr zu verhindern war und das Ende der Partie einläutete.
Zufrieden konnte somit der Heimweg angetreten werden, um gerade noch rechtzeitig zum rettenden 4:4 der ersten Mannschaft im Bürgerhaus Kirdorf einzutreffen. (G.H.)
Die Einzelergebnisse:
SC 1952 Obertshausen | SK Bad Homburg II | 3,5-4,5 | ||
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Rahimi,Safihalla | 1958 | Rolf,Marco | 1927 | 0-1 |
Hamann,Jörg | 2066 | Faqiry,Ramat | 1949 | ½-½ |
Baumgartl,Günther | 1894 | Kühlmeyer,Manfred | 2051 | ½-½ |
Reitz,Gerhard | 1833 | Lebermann,Hellmuth | 1935 | ½-½ |
Eibelshäuser,Stefan | 1899 | Horny,Günter | 1807 | 0-1 |
Justinger,Wolfgang | 1948 | Heil,Walter | 1813 | 1-0 |
Lotz,Ralf | 1851 | Heiming,Helmut, Dr. | 1865 | 0-1 |
Rüll,Michael | 1603 | Reimer,Otto | 1791 | 1-0 |