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Bezirksliga: Sieg und vorderes Mittelfeld absehbar

Die dritte Mannschaft des SK Bad Homburg trat am 8. und somit vorletzten Spieltag der Bezirksliga beim Blindenschachklub Frankfurt an.

Während die Kurstädter bereits einen gefestigten Mittelfeldplatz erreicht haben, geht es für den Blindenschachklub noch um den Klassenerhalt. Von daher war klar, dass die Gastgeber keine Geschenke verteilen würden.


Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, wie sehbehinderte Spieler Schach spielen.

Bei den Partien von Wolfgang Hettler und Günter Würzberger war in Windeseile ein Großteil des Materials abgetauscht. Wolfgang erreichte ein Turmendspiel, das remis war, während Günter und sein Gegner sich weitgehend neutralisierten und somit auch dort eine Punkteteilung zur Folge hatte.

Oliver Annens Gegner ging bereits in der Eröffnung mit seiner Dame auf Bauernjagd und begab sich damit auf Abwege. Die Folge war Remis durch Zugwiederholung, da die Dame in der gegnerischen Stellung gefangen war und sie von sämtlichen Rückzugsfeldern zurück zu den eigenen Truppen abgeschnitten war.

Matthias Siegmann stand sehr aktiv und zertrümmerte in der Diagrammstellung mit einem Springeropfer auf g6 die gegnerische Stellung, gewann danach die Qualität und wenige Züge später auch die Partie.

Helmut Desor hatte im Mittelspiel drei Bauern für eine Leichtfigur und setzte diese in Bewegung. Sichtlich beeindruckt von den beiden aufmarschierten verbundenen Freibauern, entschloss sich Helmuts Gegner die Figur zurück zu opfern, wonach auch diese Partie in den Remis-Hafen einlief. Somit stand es zwischenzeitlich 3:2 für die Badestädter.

Olaf Winter, der seine Stellung sukzessive verstärkt hatte und einen gesunden Mehrbauern besaß, hatte am heutigen Tag Fortuna nicht auf seiner Seite. Eine gegnerische Springergabel kostete ihn die Dame und später die Partie.

Zeitgleich hatte Robert Neubauer einen Bauern gewonnen und dominierte mit seinen aktiven Figuren das Brett, sodass weiterer Materialgewinn eine logische Folge war und sein Gegner schließlich die Segel strich.

Auch Günter Wulf war ebenfalls sehr kampfeslustig und hatte durch ein Opfer die gegnerische Königsstellung freigelegt, die er mit seinen Schwerfiguren belagerte und massierte. Nachdem der gegnerische König mit Schachgeboten über das Spielfeld getrieben worden war, ereilte ihn schließlich das Schicksal in Form eines Springerschachs, der Günters Gegner die Dame kostete, sodass dieser aufgab.


Statt eines Diagramms: Günter Wulf dringt gerade zur gegnerischen Königsstellung durch - mit Gewinn!

Damit war der 5:3 Sieg für die Kurstädter unter Dach und Fach und man kannnun entspannt der letzten Runde in sechs Wochen gegen die Schachfreunde Frankfurt III entgegensehen. (M.S.)

Die Einzelergebnisse:

Blinden-SK FFM SK Bad Homburg III  3,0-5,0 
Hahn,Rainer  1468  Neubauer,Robert  1711  0-1
Spaeth,Christian  1714  Annen,Oliver, Dr.  1671  ½-½
Reitz,Thomas  1612  Winter,Olaf  1587  1-0
Gutzeit,Kurt  1937  Hettler,Wolfgang  1785  ½-½
Scharpenberg,Manfred  1374  Wulf,Günter  1536  0-1
Eberle,Dieter  1532  Desor,Helmut  1491  ½-½
Krawczyk,Joachim  1282  Siegmann,Matthias  1719  0-1
Hoffmann,Paul  1237  Würzberger,Günter  ----  ½-½