Das Spiel in der Bezirksliga gegen die hoch favorisierte Mannschaft Oberursel IV stand unter einem schlechten Stern.
Im Vorfeld zeichnete es sich leider schon ab, dass es diesmal schwierig sein würde acht gesunde Spieler zu finden. So hatten wir einige Grippekranke und auch solche, die am Fuß malad waren.
Zu Spielbeginn traten wir dann zwar zu acht, aber eben mit zwei grippegeschwächten und einem fußkranken Spieler an. Nun ist Schach zwar kein körperliches Spiel, aber dennoch gilt auch hier der altbekannte Ausspruch des Lateiners mens sana, corpore sana. Auf das Schach-Spiel übertragen, wenn man nicht körperlich voll da ist, dann fehlt auch die geistige Frische.
So kam es denn auch, dass Günter Wulf und Olaf Winter ihre Partien relativ schnell abgaben. Oliver Annen gewann als Weißer nach langem Kampf zwar eine Leichtfigur. Dies war aber ein Danaergeschenk, denn kurz darauf war das Spiel zugunsten seines Gegners zu Ende.
Weiter hinten geriet Jonas Böhme leider auch in Nachteil: er hatte einen Minusbauern und zusätzlich einen Turm gegen einen Läufer hergegeben. So dass er nach längerem Kampf die Flügel strecken musste, womit der Kampf praktisch schon entschieden war.
Günter Horny war nun lobenswerterweise der einzige der Truppe der einen vollen Punkt beisteuerte. In vorbildlicher Manier erspielte sich der alte Kämpe die Qualität in Form eines Turms gegen eine Leichtfigur und zog diesen Vorteil bis zum bitteren Ende seines Gegners durch.
Günter Horny spielt kurz vor einer Urlaubsreise noch einmal stark auf und gewann sehr sicher - wenn auch gegen einen der schwächeren Gegner.
Ralf Branda, der zum ersten Mal im Verein mitspielte, kam leider in der Eröffnung schon in Schwierigkeiten. Er konnte nicht rochieren und musste etliche Züge mit dem König machen, um diesen auf dem Damenflügel in Sicherheit zu bringen. Aber irgendwann war die Stellung nicht mehr zu halten. Beim nächsten Mal wird es bestimmt besser.
Mannschaftsführer Ulrich Knuplesch spielte als Schwarzer eine spanische Partie. Im Mittelspiel geriet er gegen seinen jungen Gegner in Schwierigkeiten, die ihn bis hinein ins Endspiel in größere Nöte führten. Seine ihm eigene Zähigkeit wurde aber belohnt, da der Gegner nach fast fünf Stunden remis anbot, obwohl die Stellung gewonnen war.
Am Top-Brett spielte Paul Lenhart gegen das Bad Homburger Zweit-Mitglied Wolfram Schneider. Trotz hochgelegtem Bein kam er in ein Endspiel mit zwei Türmen gegen Turm und Springer, das bei sehr sauberer Technik möglicherweise gewonnen war. Die Kontrahenten einigten sich dann aber friedlich.
So haben wir also deftig mit 2:6 verloren. Und die Moral von der Geschichte, Fußkrankheiten sind nicht hinderlich für Schach, sehr wohl aber Erkältungskrankheiten! (U.K.)
Die Einzelergebnisse:
SK Bad Homburg III | SV Oberursel IV | 2,0-6,0 | ||
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Lenhart, Paul | 1842 | Schneider, Wolfram | 1848 | ½-½ |
Annen, Oliver, Dr. | 1668 | Kolompar, Josef | 1725 | 0-1 |
Winter, Olaf | 1597 | Papadopoulos, Ioannis | 1780 | 0-1 |
Wulf, Günter | 1562 | Krause, Hans-Joachim | 1654 | 0-1 |
Knuplesch, Ulrich | 1455 | Gerlach, Manuel | 1452 | ½-½ |
Horny, Günter | 1817 | Ghaznavi, Massoud | 1416 | 1-0 |
Branda, Ralf | 1791 | Winter, Thomas | 1301 | 0-1 |
Böhme, Jonas | 1502 | Krychevskiy, Dmytro | 1749 | 0-1 |