Montags geht es beim Zentralen Lager (ZL) immer so richtig los. Wenn die U10 am Wochenende schon lebhaft ist, so tanzt der Bär (oder auch Einhorn wie wir später noch sehen werden) bei der U12-U18 erst so richtig.
Etwas Ruhe verspricht zwar der Zeitplan mit einer Doppelrunde zu Turnierbeginn, doch lediglich der Rundenbeginn hält auch was er verspricht, wenn dann nach und nach die Partien beendet werden und nicht nur Partien analysiert, sondern Tischtennis, Werwolf, Fußball, Risiko, Flipper und Kakerlakenpoker die Kids beschäftigt kommt richtiges Ferienfeeling in der Jugendherberge auf.
Aber erstmal zum schachlichen Teil des Tages. Die 1. Runde brachte uns leider gleich 3 vereinsinterne Paarungen. In der U12 mussten Sarah und Stefan und im U18 Open Julian und Philippe sowie Max und Rafael miteinander, bzw. gegeneinander spielen. Max und Philippe gewannen relativ sicher, Sarah musste schon länger kämpfen und Stefan hatte trotz seiner klaren Außenseiterrolle zwischenzeitlich die deutlich besseren Gewinnchancen. Aber letztlich setzte sich auch hier die deutlich größere Turniererfahrung von Sarah durch. Zudem holten auch Fenja und Maximilian in der U12 jeweils ihren ersten Punkt. Auch wenn Jelena und Tommy als klare Underdogs in der Auftaktrunde ihre Gegner bis in die Mittagspause hinein beschäftigten, sprang letztlich leider nichts Zählbares dabei heraus.
In der entgegengesetzten Ausgangsposition wurde Carolin von ihrer Gegnerin zwar auch lange beschäftigt, aber sie gewann als einzige Bad Homburgerin heute beide Runden.
Unseren U12ern lag offenbar das Mittagessen etwas schwer im Magen, jedenfalls gab es dort leider keine Punkte auf unserer Seite in den 6 Partien mit Bad Homburger Beteiligung.
Deutlich besser lief es da schon an "unseren" 7 Brettern im U18 Open, dort konnte Liam bei seinem erst 2. Turnier eine schöne Angriffspartie gewinnen. In der Diagrammstellung machte er mir 17. Sxe5 weiter Druck und als er nach dxe5 die schwarze Dame gewann, verwertete er seine Gewinnstellung sicher.
In einem weiteren vereinsinternen Duell bekam Jan von Rafael eine kleine Lektion in der slawischen Verteidigung.
In der Diagrammstellung versucht Jan mit 7. ...a6 seinen Mehrbauern zu sichern, was aber nach 8.axb5 cxb5 und 9. Sxb5 nicht funktionieren konnte. In den nächsten Zügen nutzte Rafael dann seinen Entwicklungsvorsprung und die unsichere schwarze Königsstellung fast mustergültig aus und setzte den schwarzen Monarchen nur 8 Züge später Matt.
hilippe und Max waren nach ihren Auftaktsiegen nun als klare Außenseiter an die Bretter gegangen und versteckten sich jedoch keineswegs vor ihren höher eingestuften Gegnern. Beide übernahmen die Initiative und bekamen schöne Stellungen auf´s Brett mit leichten Vorteilen auf ihrer Seite. Beide Partien gingen zwar Remis aus, aber gegen zufrieden waren sie trotzdem. Auch wenn Max hier mit 22. ... Sg4 eine tolle Chance verpasst hat aus dem Abzugsangriff des Läufer auf den Turm nebst Röntenangriff der Dame auf h2 Kapital zu schlagen. Weiß hätte Material geben müssen um das Matt auf h2 zu verhindern, was einen angenehmen weiteren Partieverlauf in Aussicht gestellt hätte.
Aber 1,5 Punkte aus 2 Partien sind für die beiden auf jeden Fall ein super Start ins Turnier, weiter so!
Jelena konnte in der altersübergreifenden Turniergruppe U14w-U18w in der 2. Runde nach einigen bangen Momenten auch ihren 1. Punkt einfahren. Auch wenn sie sich das Leben in der Diagrammstellung mit dem Scheinopfer 24. Dxd6 hätte deutlich einfach machen können, denn nach 24. ... Dxd6 und 25. Lxc5 hätte es die Dame nebst Zinsen zurück gegeben.
Am Abend startete dann das super organisierte Freizeitprogramm mit einem Tandemturnier, an dem auch 11 unsere 16 Teilnehmer mitspielten.
Gespielt wurde in festen 2er-Teams 7 Runden mit jeweils 2x5 Min. Bedenkzeit. Jedes Team gab sich selber einen Teamnamen und wer als erster errät wer sich hinter "grüner Fisch" verbirgt, bekommt einen Freibesuch beim ZL 2018 geschenkt 😉
Um sich den Lautstärkepegel bei 71 Teams vorzustellen, sollte sich folgenden Kommentar einer Spielermutter auf der Zunge zergehen lassen, "Ohne Ohropax könnte ich hier niemals rein kommen!"